Leser fragen mare

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Warum darf ein Schnorchel beim Tauchen nur höchstens 35 Zentimeter lang sein?
Heinrich Storchmeiser, Strullendorf

Ein normaler Erwachsener inhaliert je Atemzug etwa 500 Milliliter, also einen halben Liter Luft. Ein Schnorchel von 35 Zentimeter Länge und zwei Zentimeter Durchmesser enthält etwa 250 Milliliter Luft. Hinzu kommen etwa 150 bis 200 Milliliter Totvolumen – dies ist das Volumen vom Mund bis zu dem Ort, wo der Sauerstoff tatsächlich aufgenommen wird, den Lungenbläschen. Wäre der Schnorchel länger, käme es zu einer Pendelatmung: Selbst bei tiefen Atemzügen gelangt kaum noch frische Luft in die Lunge des Schwimmers. Der Effekt ist so, als ob zwei Liebende beim Küssen nicht Frischluft, sondern die verbrauchte Luft aus der Lunge des anderen atmeten – irgendwann ist der Sauerstoff verbraucht, und man erstickt. Verhindern lässt sich dies durch ein Ventil am unteren Ende des Schnorchels, sodass man über den Schnorchel nur ein-, aber nicht ausatmet. Längere Schnorchel funktionieren aber auch deshalb nicht, weil man nicht gegen den mit der Tiefe steigenden Wasserdruck anatmen kann. Selbstversuche des Wiener Physiologen Robert Stigler ergaben um 1910, dass sich bei 60 Zentimeter Tiefe bereits nach vier Minuten Flüssigkeit in der Lunge sammelt; bei zwei Meter Tauchtiefe versagte sein Herz beinahe. Also gilt beim Schnorcheln: Immer schön oben schwimmen.

Wie viele Namen hat der Dreistachlige Stichling?
Christoph Berger, Pirmasens

Neben seinem allgemeinen deutschen Namen Dreistachliger Stichling hat der bis zu elf Zentimeter lange Fisch natürlich auch noch einen lateinischen:Gasterosteus aculeatus, wobei aculeatus „stachlig“ bedeutet. Aber da er Salz- und Süsswasser, Seen und Flüsse in ganz Europa (Ausnahme: Donaudelta), Algerien, Nordasien und Nordamerika bevölkert, hat er viele weitere Namen bekommen: Großer Stichling, Steckerling, Stachelbarsch, Wolf, aber auch Stichbeutel oder sogar Rotzbarsch. Auch die Wissenschaftler waren nicht geizig mit der Namensvergabe. Immerhin lebt er in vielen Laboraquarien neugieriger Verhaltensforscher, die ihn bei der Paarung studieren. Denn erstens färbt sich das Männchen zu dieser Zeit auf der Bauchseite leuchtend rot, und zweitens legt er ein ausgeprägtes Ritual an den Tag. Doch die Vielfalt der zoologischen Namen liegt eher daran, dass der Stichling überall ein wenig anders aussieht. So sind zum Beispiel Hochseespezies silbriger und schlanker als die in Flüssen, und es kommen sogar schwarze Populationen vor. Kein Wunder, dass der kleine Fisch 33-mal beschrieben wurde – und jedes Mal bekam er einen neuen wissenschaftlichen Namen.

 

Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 68. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 68

No. 68Juni / Juli 2008

MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen

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