Leser fragen mare

Ihre mare-Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere

Woraus besteht der sogenannte Boddenschaum?
Frank-Peter Reichel, Stralsund

In der südlichen Nordsee blüht die Schaumalge Phaeocystis globosa meist im April und Mai. Wenn die Algenhüllen zerfallen, entstehen an den Stränden oft dezimeterhohe, unangenehm faulig riechende Schaumberge. In der Ostsee und deren Küstenregionen spielt diese Algenart allerdings keine wesentliche Rolle. Dort verursachen spätsommerliche Blüten der Blaualge Nodularia spumigena zeitweise dicke Teppiche. Trotz ihres Beinamens „spumigena“, „schaumbildend“, gehen Nodularia-Blüten etwa im Bereich der Bodden nicht mit Schaumbildung einher. Dort liegt das Problem woanders. „Da Boddengewässer relativ hohe Nährstoffgehalte haben, finden dort relativ starke Algenblüten statt. Und je mehr Algen es gibt, desto mehr Algenschaum entsteht“, sagt Birte Matthiessen, Meeresbiologin am Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften. „Algen enthalten relativ viel Eiweiß. Sterben sie ab, wird das Eiweiß freigesetzt und gerät ins Wasser. Der Wellengang hat dann denselben Effekt wie ein Küchenmixer: Er schlägt das Eiweiß zu Schaum.“

Warum ist Grönland mit einem dicken Eispanzer bedeckt, wohingegen Länder der entsprechenden Breite auf dem Globus wie Kanada oder Nordeuropa eisfrei sind?
Dieter Reinhold, Zapfendorf

Vor 2,3 Millionen Jahren war Grönland noch eisfrei. Lärchen und Birken, Fichten und Heideflächen bestimmten das Vegetationsbild. Als vor etwa einer Million Jahren das Eiszeitalter anbrach, vereisten Grönland, das angrenzende Nordamerika, Skandinavien und Sibirien großflächig. Auf dem Höhepunkt der letzten Kaltzeit bedeckte der gigantische Eispanzer rund 30 Millionen Quadratkilometer. Davon zeugt heute im Wesentlichen nur das stellenweise mehr als drei Kilometer dicke grönländische Inlandeis. Es erstreckt sich etwa 2500 Kilometer in Nord-Süd- und an seiner breitesten Stelle rund 1100 Kilometer in Ost-West-Richtung. Einige Bereiche Zentralgrönlands werden durch die Last der rund 2,7 Millionen Kubikkilometer Eis bis unter den Meeresspiegel gedrückt. Dass Grönlands Eisschild während der letzten 10 000 Jahre Nacheiszeit nicht das gleiche Schicksal erlitt wie die benachbarten Eisdome, ist dem Kranz der bis zu 3700 Meter hohen Randgebirge zu verdanken. Sie halten den „Eiskuchen“ in Form; nur an wenigen Stellen erreichen Gletscherströme das Meer. Würde sich unser Klima zukünftig weiter erwärmen, könnte Grönland irgendwann wieder so aussehen wie vor 2,3 Millionen Jahren. Allerdings wäre dann der Meeresspiegel um sechs Meter angestiegen.

Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 77. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 77

No. 77Dezember 2009/ Januar 2010

MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen

Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

Mehr Informationen
Vita Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Person MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen
Vita Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Person MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen
Suchmaschine unterstützt von ElasticSuite