Kasten: Balto und Togo

Eine Diphtherieepidemie in Alaska und ein Staffellauf mit dem lebensrettenden Serum machten die Schlittenhunde Balto und Togo unsterblich

Die Tat ist alles; nichts ist der Ruhm, behauptete Goethes Faust. Wenn es so einfach wäre, hätte sich Leonhard Seppala nicht so gepeinigt gefühlt von dem neuen Denkmal im New Yorker Central Park. Dass der Schlittenhund Balto dort im Jahr 1925 eine Statue erhielt, „war fast mehr, als ich ertragen konnte“, meinte der Schlittenhundeführer. Denn eigentlich hätte ein anderes Tier das Monument viel mehr verdient, meinte er: Togo, der Leithund seines eigenen Gespanns.

Im Februar 1925 verfolgten die Amerikaner in den Zeitungen und im neuen Massenmedium Radio gebannt den Staffellauf von 20 Mushern und rund 150 Hunden in ihrem „Wettlauf gegen den Tod“. In Nome in Alaska war Diphtherie ausgebrochen. Mehrere Kinder waren innerhalb von wenigen Tagen daran gestorben. Würde die Stafette das lebensrettende Serum rechtzeitig in die Stadt mit ihren 1429 Einwohnern bringen? Ein täglicher Cliff­hanger: Nome, die Stadt an der Westküste, von gefrorenem Meer und von schneebedeckter Tundra umschlossen, war im Winter sieben lange Monate nicht per Schiff, sondern ausschließlich mit Hundeschlitten erreichbar. Aber die Telegrafenleitung und damit die Nachrichtenversorgung funktionierten auch bei minus 34 Grad Celsius zuverlässig. 

Gewöhnlich brauchten Musher, die Schlittenhundeführer, 15 bis 20 Tage für die 1085 Kilometer lange Strecke von der Eisenbahnstation Nenana bis Nome. Der Staffellauf brachte das Serum den Yukon River hinauf und an der Küste des Norton Sounds entlag in nur fünf Tagen und siebeneinhalb Stunden ans Ziel. 

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mare No. 154

mare No. 154Oktober / November 2022

Von Bernd Hauser

Bernd Hauser, Jahrgang 1971, ist freier Autor der Agentur "Zeitenspiegel". Er lebt in Brüssel.

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Vita Bernd Hauser, Jahrgang 1971, ist freier Autor der Agentur "Zeitenspiegel". Er lebt in Brüssel.
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