Junges Leben und neue Horizonte

Fundstücke aus Kunst und Literatur

Seine Tochter und ihre Freundinnen standen dem britischen Maler Thomas Cooper Gotch (1854–1931) oft Modell, wenn er in seinen Gemälden unbeschwerte Jugend in mildes Licht tauchen wollte. 1887 hatte er sich samt Familie einer Künstlerkolonie im Fischerdorf Newlyn in Cornwall angeschlossen und nötigte dort die Kinder nicht nur zum Stillsitzen, sondern lehrte sie auch Kunsthandwerk. Auf einer Halbinsel im Atlantik, in Winthrop, Massachusetts, hat die amerikanische Autorin Sylvia Plath (1932–1963) ihre Kindheit verbracht und ihren schlimmsten Verlust erfahren: Mit acht verliert sie den Vater; später wird sie schreiben, nie mehr habe sie ähnliches Glück erfahren, wie mit ihm über heiße, weiße Strände zu laufen. Mit 30 bringt sie sich um, während ihre zwei Kinder im Nebenzimmer schlafen. Die deutsche Dichterin Elisabeth Borchers (geb.1926) hat als Heranwachsende bei ihrem Großvater einen Gedichtband von Heine und damit die Liebe zur Lyrik entdeckt. Ihre Poetikvorlesungen an der Frankfurter Goethe-Universität beginnt sie mit den Worten: „Immerzu die Frage, wie fange ich an, immerzu die Antwort, dass ich es nicht weiß. Ein Zufallsfund in einem Gedicht. Aristoteles behauptet, die Perle sei das Herz der Muschel. Ich könnte fortfahren: Die Kindheit ist das Herz des Menschen.“ mw

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mare No. 73

No. 73April / Mai 2009

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