Charles Darwin war fasziniert. 100 Kilometer vor der argentinischen Küste beobachtete er im Oktober 1832, wie Spinnen auf dem Forschungsschiff HMS „Beagle“ landeten und nach einer Weile wieder davonflogen. Sogar bei Windstille. Dabei haben solche Gliederfüßer ja keine Flügel. Ob der britische Gelehrte einer optischen Täuschung unterlag?
Minutiös beschreibt er, wie eine der Spinnen aus Drüsen an ihrem Hinterleib „vier oder fünf Fäden“ hervorstieß. „Sie strebten von den Drüsenöffnungen ausgehend nach oben voneinander weg.“ Und plötzlich sei das Tierchen wie von Geisterhand wieder davongetragen worden.
Darwin hat sich nicht getäuscht. Spinnen können tatsächlich fliegen – und zwar bis zu 4500 Meter hoch und mehrere hundert Kilometer weit, wie die aktuelle Forschung zeigt. „Vor allem Jungtiere lassen sich oft auf diese Weise an neue Orte tragen“, sagt Wolfgang Nentwig, Spinnenexperte und emeritierter Professor am Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern. Wahrscheinlich, weil es ihnen mit ihren bis zu Hunderten Geschwistern im Kokon irgendwann zu eng werde. Durch die Luft gelangen die kleinen Tierchen in neue Lebensräume, die sie krabbelnd – schon aufgrund der oft gewaltigen Entfernungen – niemals erreichen könnten. „Manche Spinnen fliegen sogar übers Meer“, sagt Nentwig. „Bis auf ferne Inseln.“
Doch wie ist das möglich? Schwingen sie sich an ihren Seidenfäden im SpiderMan-Stil durch die Gegend? Aber wie sollte das funktionieren, weit draußen vor der Küste, wo es kaum Andockmöglichkeiten für die Fäden gibt?
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Till Hein, Jahrgang 1969, Wissenschaftsjournalist in Berlin, war schon immer beeindruckt davon, für welche Zwecke Spinnen ihre Seide einsetzen. Ähnliche Faszination empfindet Hein übrigens auch für Seepferdchen. Diese Tierchen seien anmutige Tänzer, Meister der Tarnung und romantische Liebende, wie er in seinem Buch „Crazy Horse“, 2021 erschienen im mareverlag, schreibt.
Vita | Till Hein, Jahrgang 1969, Wissenschaftsjournalist in Berlin, war schon immer beeindruckt davon, für welche Zwecke Spinnen ihre Seide einsetzen. Ähnliche Faszination empfindet Hein übrigens auch für Seepferdchen. Diese Tierchen seien anmutige Tänzer, Meister der Tarnung und romantische Liebende, wie er in seinem Buch „Crazy Horse“, 2021 erschienen im mareverlag, schreibt. |
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Person | Von Till Hein |
Vita | Till Hein, Jahrgang 1969, Wissenschaftsjournalist in Berlin, war schon immer beeindruckt davon, für welche Zwecke Spinnen ihre Seide einsetzen. Ähnliche Faszination empfindet Hein übrigens auch für Seepferdchen. Diese Tierchen seien anmutige Tänzer, Meister der Tarnung und romantische Liebende, wie er in seinem Buch „Crazy Horse“, 2021 erschienen im mareverlag, schreibt. |
Person | Von Till Hein |