Die Krim

Eine Halbinsel im Schwarzen Meer mit bewegter Geschichte. Kriegsschauplatz und sommerlicher Fluchtpunkt, Konferenzort der Alliierten und Sanatorium der Werktätigen. Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) hat Iphigenie dorthin geschickt, wo im Altertum die Taurer siedelten, damit sie im antiken Gewand seinen Zeitgenossen den Geist der Aufklärung nahebringe. Der russische Dichter Ossip Mandelstam (1891–1938) entfloh während des Russischen Bürgerkriegs der Hungersnot der Hauptstadt Moskau im Jahr 1919 gen Süden, verdingte sich als Gelegenheitsarbeiter in den Weinbergen der Krim und schrieb seine Beobachtungen in der südöstlichen Hafenstadt Feodossija als fein ziselierte Prosaskizzen nieder. Als die Weißen Truppen ihn dort als vermeintlich bolschewistischen Spion verhafteten, sorgte Maximilian Alexandrowitsch Woloschin (1877–1932) für seine Freilassung. Der russische Dichter und Maler, der in Paris mit großen Künstlern seiner Zeit wie Pablo Picasso, Diego Rivera und Amedeo Modigliani verkehrte, hatte sich 1917 in das Haus seiner Mutter in der Bucht von Koktebel zurückgezogen; hier empfing er Künstlerfreunde, schrieb Gedichte und malte in mehreren tausend Aquarellen die Landschaft seiner Kindheit. mw

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