Gibt es Süßwasservorkommen auch unter dem Meer?
Irene Neideck-Schaan, Kruft
Ganz generell gilt: Je salziger, desto schwerer. Süß- oder Frischwasser würde sich wegen der geringeren Dichte also immer in der oberen Wasserschicht sammeln. Ein Beispiel dafür ist die Nordseeinsel Langeoog, die ihr Trinkwasser aus einer Süßwasserlinse zwischen Insel und salzigem Meerwasser gewinnt. Gespeist wird das Vorkommen aus Regenwasser, das durch den Boden sickert. Seit den 1960er-Jahren sind echte Süßwasservorkommen – unter dem Ozean – bekannt, allerdings sind sie auch fast 60 Jahre später noch immer nicht ausreichend erforscht. Hierbei schichten sich nicht verschiedene Wassermassen übereinander, sondern ein eher brackiges Wasser ist in Gesteinen oder Sedimenten eingeschlossen. Solche Vorkommen sind seit ihrer Entdeckung an den meisten Kontinentalrändern dokumentiert. Vermutlich sind viele von ihnen Teil von sogenannten Aquiferen, Erdschichten, in denen sich Grundwasser sammelt. Gespeist werden sie entweder durch Regenwasser, das in die Aquifere sickert, oder das Wasser ist ein Überbleibsel aus der letzten Eiszeit. Aktuell untersucht eine internationale Expedition vor der US-Ostküste das in solch einem Aquifer enthaltene Süßwasser. Mit einer Altersbestimmung wollen die Forschenden ihre Hypothesen testen – entweder ist es neu, weil von Regenwasser gespeist und eventuell sogar mit einer Verbindung zu einem Aquifer an Land, oder es ist alt, weil sich hier vor Tausenden Jahren Gletscherschmelzwasser bei einem niedrigeren Meeresspiegel gesammelt hat.
Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 171. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.
| Vita | MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen |
|---|---|
| Person | MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen |
| Vita | MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen |
| Person | MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen |