Was ist eine Springflut?
Marie, elf Jahre, per E-Mail
Der Begriff Springflut bezeichnet ein Hochwasser, bei dem die Wasserstände während der Flut höher sind als normal. Auch die darauffolgende Ebbe ändert sich, sie fällt deutlich niedriger aus. Zusammenfassend wird hier meist der Begriff Springtide genutzt. Dieser unterstreicht, dass der Tidenhub, also der Unterschied der Wasserstände über die Gezeiten, zu diesen Zeiten am extremsten ist. An der Nordseeküste von Cuxhaven liegt der normale Tidenhub zum Beispiel bei ungefähr drei Metern, während er in Zeiten der Springtide bis zu vier Meter betragen kann. Die Anziehungskraft des Monds hat den größten Einfluss auf die Gezeiten, er trägt etwa zwei Drittel der Kraft bei, die das Wasser auf der Erde steigen oder sinken lässt. Doch auch die Anziehungskraft der Sonne hat einen Einfluss auf die Tide, sie ist verantwortlich für circa ein Drittel der Gezeitenkräfte. Sind nun der Mond, die Sonne und die Erde auf einer Linie angeordnet, so wirken sie in dieselbe Richtung und verstärken die Gezeitenkräfte – die Springtide entsteht. Das Gegenteil der Springtide ist die Nipptide. Hierbei steht die Erde im rechten Winkel zu Sonne und Mond, die Anziehungskräfte der beiden Himmelskörper wirken also in verschiedene Richtungen und dämpfen sich gegenseitig ab. In der Nipptide fällt dann die Flut niedriger aus als normal, und während der nächsten Ebbe sinkt der Wasserstand nicht so stark; der Unterschied zwischen den Gezeiten ist hier also am geringsten. Um festzustellen, ob gerade eine Springtide stattfindet, reicht ein Blick an den Nachthimmel. Vollmond oder Neumond steht für eine Springtide, Halbmond signalisiert eine Nipptide. Neben den Planeten beeinflusst aber auch der Wind den Wasserstand. Wenn starker Wind in Richtung von Küsten oder Flussmündungen weht, verursacht dies eine Sturmflut. Das gleichzeitige Auftreten von Springtide und Sturmflut kann dann zu starken Überschwemmungen an den Ufern von Küsten und Flüssen führen.
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| Vita | MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen |
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