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Wird der Golfstrom versiegen?
Markus Schaan, Kruft

Die Strömungen im Nordatlantik transportieren warmes Wasser aus den Subtropen nordwärts in kältere Regionen, wo sie Wärme an die ­Atmosphäre abgeben und wie eine Fernwärmeheizung für Europa wirken. Der Golfstrom gehört dazu. Doch kann er versiegen? Es lohnt, ­einen Blick auf die Begrifflichkeiten zu werfen, denn es ist nicht der Golfstrom, der netto die meiste Wärme transportiert. Er ist Teil einer horizontalen Strömung an der Oberfläche, die Wasser im Uhrzeigersinn durch den subtropischen Atlantik bewegt, der Subtropenwirbel. Er wird angetrieben durch Winde und die Erdrotation und wird daher nicht versiegen, so lange die Winde wehen und die Erde sich dreht. Da der Wirbel nur leicht kälteres Wasser wieder nach Süden transportiert, trägt er nur wenig zum Wärmetransport nach Norden und zum milden Klima Europas bei. Die wahre Fernwärme liefert die Atlantische Umwälzzirkulation, eine vertikale und horizontale Strömung, die warmes Wasser im oberen Ozean nach Norden bringt, wo es abkühlt und in der Tiefe kalt zurückströmt. Angetrieben durch Dichteunterschiede zwischen kalten subpolaren Gebieten und warmen Subtropen, kann diese Umwälzzirkulation durchaus versiegen. Hinweise sprechen dafür, dass sie sich durch den Klimawandel bereits abgeschwächt hat. Sollte sie tatsächlich versiegen, hätte dies enor­me Auswirkungen aufs Klima. Zwar ist laut aktuellen Klimamodellen ein Versiegen in naher Zukunft unwahrscheinlich, jedoch sind diese Vorhersagen unsicher. Ein Kollaps kann letztlich nur durch ernsthafte Klimaschutzanstrengungen verhindert werden.

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mare No. 161

mare No. 161Dezember 2023 / Januar 2024

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