Amelia ist eine Albatrosmutter, die in einer Kolonie auf einer Insel nordöstlich von Hawaii nistet und von dort aus aufbricht, um Fische und Krebse für ihre Jungen zu fangen. Auf ihren Reisen überquert Amelia ganze Ozeane, meistert tropische Orkane mit spielerischer Leichtigkeit und ist stets auf der Hut vor Tigerhaien, die jeden ihrer Zwischenstopps auf dem Wasser zu einem riskanten Unterfangen machen. Am Beispiel der Albatrosmutter Amelia entfaltet Carl Safina ein verblüffendes Porträt der „Herrscher der Lüfte“, die 60 Jahre alt werden können und im Laufe ihres Lebens im Flug bis zu vier Millionen Meilen zurücklegen. Albatrosse sind erstaunliche Survival-Spezialisten, die tagelang ohne Zwischenlandung in der Luft bleiben können und dabei weniger Energie verbrauchen als am Boden. Doch selbst diese Tiere sind machtlos gegen den achtlosen Umgang des Menschen mit dem Meer: Tausende Albatrosse ersticken jährlich am Plastikmüll oder verfangen sich in den Langleinen von Fischdampfern. In dieser Hinsicht ist Der Flug des Albatros mehr als ein Appell, denn wer Amelias Geschichte liest, lernt nicht nur einen tapferen Sturmvogel lieben, sondern wird auch den Wert der Meere neu bemessen.
Carl Safina, 1955 geboren, ist der Gründer des Living Oceans Program der National Audubon Society und widmet sein Leben dem Schutz der Ozeane und ihrer Bewohner. Die Sturmvögel, die er in Ein Albatros namens Amelia „packend und eindrucksvoll“ (The New Yorker) porträtiert, beobachtet und erforscht er seit Jahrzehnten.
Sebastian Vogel, Jahrgang 1955, übersetzte u. a. Stephen Jay Gould, Richard Dawkins, Richard Leakey und Daniel Dennett und ist Mitarbeiter von National Geographic Deutschland. Er lebt in Kerpen.