Es ist eine universelle Erfahrung – das Wandern am Meer befreit den Geist und befeuert die Gefühle. Nach einem Zwist mit seinen Eltern war Vincent van Gogh (1853–1890) nach Den Haag gezogen. Er hatte sich, 27-jährig, ganz der Kunst verschrieben und verbrachte erstmals den Großteil seiner Zeit mit Malen. Der Strand in Scheveningen diente ihm damals mehrfach als Motiv, doch vor einer unglücklichen Liebe fliehend, trieb es ihn schon nach einem Jahr wieder von der Küste fort. Gustave Flaubert (1821–1880) hat sein ganzes junges Sehnen in einer ersten Erzählung verewigt. „November“ erzählt vom erwachenden Verlangen eines Heranwachsenden, das unerfüllt bleiben muss. Die Schilderung eines Strandspaziergangs deutet auf die adoleszente emotionale Aufgewühltheit. Der dänische Dichter Poul Borum (1934–1996) brauchte nicht viele Zeichen, um eine Liebesgeschichte zu erzählen. Vielleicht weil er als langjähriger Literaturkritiker nur zu gut wusste, dass manchmal jedes Wort eines zu viel ist. mw
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