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Leben
Wohnkapseln im Meer

In Panama besteht seit Kurzem die Möglichkeit, mitten im Meer zu wohnen – mit Außenterrasse, Glasfront und 360-Grad-­Ozean-blick. Das panamaische Unternehmen Ocean Builders hat diese Wohnkapseln entwickelt und nun die erste vor der Karibikküste des Landes installiert. Die acht Tonnen schwere Kapsel, SeaPod genannt, schwimmt auf einem luftgefüllten, 25 Tonnen schweren Stahlträger und ragt vier Meter aus dem Wasser. Auf drei Ebenen des 72 Quadratmeter großen SeaPod befinden sich Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und Bad. Toilet­tenabfälle landen in einer eigens entwickelten Verbrennungsanlage. Diese wärmt unter anderem das Brauchwasser, das wiederum durch ein Filtersystem gereinigt und wiederverwendbar gemacht wird. Für Energie sorgen Solarpaneele auf dem Dach, wo auch Regenwasser gesammelt wird. Die Lebensmittelversorgung übernehmen Drohnen. Autonom fahrende Boote holen Abfälle ab. „Wir legen Wert auf Nachhaltigkeit“, sagt Grant Romundt, CEO von Ocean Builders. „An den Pods sollen sich auch Fischschwärme sammeln. Selbst Korallen könnten sich ansiedeln.“ Mit Kameras lässt sich der maritime Lebensraum beobachten. Der erste SeaPod ist für Flachwasser ausgelegt. Weitere Modelle sollen auch hohem Seegang trotzen. „Noch sind wir nicht für Orte bereit, an denen wir mit Hurrikans rechnen“, räumt Romundt ein. Allerdings hat das Unternehmen auch ohne stürmische See mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen: Bei der offiziellen Präsentation im September in der Linton Bay Marina in Colón, bei der auch Panamas Staatspräsident Laurentino Cortizo zu Gast war, knickte der Sea­Pod ein und musste evakuiert werden. Verletzte gab es nicht. Der Sea­Pod wurde wieder aufgebaut. Trotz der Panne hält Ocean Builders am ehrgeizigen Ziel fest, bis Sommer 2023 rund 100 bewohnbare Kapseln vor Panamas Küste zu errichten. Die Kaufpreise reichen von 300 000 Euro für einen einstöckigen Standard-SeaPod bis zu 1,5 Millionen Euro für die Luxusvariante mit Whirlpool, Patio und Orangerie. jsc

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