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Kultur

Fotoausstellung unterm Eis

Mit einer Kunstausstellung der besonderen Art hat der russische Fotograf Wiktor Lyaguschkin weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Er zeigte seine Bilder von arktischen Meereslebewesen unter der geschlossenen Eisdecke des Weißen Meeres, in rund 30 Meter Tiefe. „Viele der unter dem Eis lebenden Organismen und Fische könnten schon bald ausgestorben sein“, so Lyaguschkin. Grund dafür sei der Klimawandel, der auch die südliche Arktische See verändere. „Deshalb fertige ich Bilder von ihnen an und bringe sie unter Wasser. Damit sie wenigstens auf den Fotografien überleben.“ In den vergangenen zwölf Monaten unternahm Lyaguschkin Dutzende Tauchgänge unter dem Eis. Um die Bewohner des Weißen Meeres in ihrer natürlichen Umgebung zu zeigen, benutzte er ein Fischaugenobjektiv und machte Weitwinkelmakroaufnahmen, eine Technik, die er, wie er sagt, selbst ent­wickelt hat. Allein sechs Monate dauerte es, bis er verschiedene Materialen auf Salzwasserbeständigkeit getestet hatte, zu Hause in einem Becken mit Speisesalz. Schließlich druckte er seine 80 mal 120 Zentimeter großen Fotografien mit UV-Digitaltechnik auf Kunststofffolie. Durch ein Loch im Eis versenkte er die Bilder und befestigte sie mit Seilen an Holzblöcken, die er oben an den Eis­löchern verkantet hatte. Die Bilder beschwerte er mit Blei. Zu sehen waren unter anderem Aufnahmen von Zooplankton, der Meerwalnuss, der Seenelke sowie von verschiedenen Exemplaren der fast 70 Weißmeer-Fischarten wie etwa der Arktischen Flunder. Eine Unterwassertafel in Russisch und Englisch informierte über die abgebildeten Spezies. „Die Ausstellung wurde von mehreren Dutzend Tauchern aus Russland, China und Deutschland besucht“, erklärt Lyaguschkin. Im April endete die Ausstellung unter dem Eis wegen des einsetzenden Tauwetters. Zu sehen ist sie trotzdem noch, ganz im Trockenen: Die Bilder hängen nun im Tauchzentrum The Arctic Circle in Nil’moguba in der Russischen Republik Karelien. Lyaguschkin will seine Fotografien künftig auch in einer herkömmlichen Wanderausstellung präsentieren. jsc


Wirtschaft

„Dock 10“ wird Schaufenster

Das „Dock 10“ in Hamburg, das oft fotografierte Schwimmdock der Werft Blohm+Voss gegenüber den Landungsbrücken, bekommt ein riesiges, teilweise durchsichtiges Dach. Über 50 Meter hoch wird die 13 Millionen Euro teure Dachkonstruktion werden; die meisten der 66 Stahlträger stehen bereits. An der Nordfassade, zu den Landungsbrücken hin, soll eine transparente textile Membran den Blick ins Innere des Docks freigeben. „Von den Landungsbrücken aus können wir also weiterhin die großen Schiffe bestaunen, die an der Elbe in ers­ter Reihe neu gebaut werden oder zur Überholung zu Gast sind. Das ‚Dock 10‘ wird so zum Schaufens­ter“, sagt Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. Die Dachkonstruktion des Stuttgarter Architekten Werner Sobek habe viele Vorteile, erklärt das Bremer Familienunternehmen Lürssen, seit 2016 Eigentümerin der Hamburger Traditionswerft. Die Beschäftigten könnten unabhängiger vom Wetter arbeiten und bestimmte Neubauprojekte geheim halten. Zudem würden weniger Lärmemissionen nach außen dringen. Lürssen will mit dem Umbau das Leistungsspektrum der Werft für die Kunden von Yachten, Marine- und Kreuzfahrtschiffen erweitern. Nach Fertigstellung wird das Dock mit dem neuem Dach jedoch zunächst für eine Weile an den Standort Berne an der Weser gebracht, wo eine Luxusyacht fertiggestellt werden soll. mz

 

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mare No. 146

mare No. 146Juni / Juli 2021

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