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Ungeklärte Todesserie bei Nordkapern

Mehr und mehr häufen sich Meldungen über verendete Nordkaper, die seltensten Großwale der Welt, an der amerikanischen Küste. Die Ursachen für die Todesserie sind noch ungeklärt. Die US-Regierung stellte für ihre Erforschung 800 000 Dollar bereit. Beunruhigend sind auch die sinkenden Geburtenraten. So wurden 1995 nur noch sieben Geburten registriert. Man vermutet bisher, daß Umweltbelastungen die Fruchtbarkeit der Tiere herabsetzen. Der bis zu 17 Meter lange und 80 Tonnen schwere Nordkaper besitzt keine Rückenfinne und keine Hautfurchen wie die anderen Bartenwale und wird daher auch als Glattwal bezeichnet. Bereits vor tausend Jahren stellten ihm die Basken nach, weil er wegen seiner Langsamkeit leicht zu jagen war. Auch sinkt er wegen seines hohen Fettgehaltes nach dem Töten nicht ab. Ein einziger Nordkaper brachte den Walfängern die gesamten Kosten der Jagd ein, alle weiteren erlegten Wale waren Reingewinn. Schon Anfang des Jahrhunderts war der Nordkaper fast ausgerottet. 1935 wurden die wenigen hundert verbliebenen Tiere unter Schutz gestellt. Heute schätzt man etwa je 200 Tiere im Nordpazifik und Nordatlantik. dwe


Robbenjagd in der Ostsee

Nicht wegen ihres Felles, sondern zu Forschungszwecken beschlossen Schweden und Finnland im August 1997 den Abschuß von je 30 Kegelrobben. Es sollte untersucht werden, ob eine Reduzierung des Robbenbestandes die Schäden an Fischfangeinrichtungen vermindert. Wissenschaftler aus Deutschland, den USA und anderen Ländern sowie mehrere Umweltschutzorganisationen hatten vergeblich versucht, den Abschuß zu verhindern. „Alljährlich fallen rund 700 Kegelrobben der Fischerei als Beifang zum Opfer. Nicht die Robben sind das Problem, die Fischerei ist ein Problem für die Robben“, stellt Meeresbiologin Petra Deimer das Forschungsvorhaben in Frage. Auch die Durchführung erwies sich als fraglich: Schwedische Präzisionsschützen legten auf 26 Tiere an, doch trotz Tauchereinsatz wurden nur sechs Robben geborgen – der Rest versank im Meer. Die zu den Seehunden gehörenden bis über zwei Meter großen Kegelrobben kamen einst in der Ostsee häufig vor. Umweltverschmutzung und frühere Abschüsse ließen ihre Zahl von ehemals 100 000 auf heute schätzungsweise 5300 schrumpfen. uk


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mare No. 7

No. 7April / Mai 1998

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