Neuigkeiten aus der Welt der Meere

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Vermarktungs-Boom auf der „Titanic“

Das größte bisher geborgene Teil der legendären „Titanic“, ein sieben mal acht Meter großes Stahlstück, hat seinen Weg in den Bostoner Hafen gefunden. An der Bergung beteiligte Wissenschaftler glauben, es handele sich bei dem wahrscheinlich einzigen Schiffsteil, das die Öffentlichkeit je sehen wird, um ein Stück der Steuerbordwand zwischen zwei Erste-Klasse-Kabinen. In ihnen kamen der New Yorker Theaterdirektor Henry B. Harris mit seiner Frau und Englands berühmtester Journalist, W. T. Stead, ums Leben. Um das Ausstellungsstück zu erhalten, wird es kontinuierlich mit Seewasser besprüht. Robert Ballard, der Tiefseeforscher, der vor 13 Jahren das Wrack entdeckte, hält nichts von solchen Ausstellungen. Bergungen von Schiffsteilen und Ladungen sollten auf historische Schiffe beschränkt bleiben, und auf der „Titanic“ gäbe es rein nichts Historisches. „Wir wissen alles über die ,Titanic‘, es gibt ein Schwesterschiff ,Olympic‘ mit den gleichen Töpfen, Pfannen und Tassen. Und die Überlebenden sagten mir: ,Laßt alles, wo es ist.‘“ Derweil sind die russischen U-Boote „Mir I“ und „Mir II“, ausgesetzt vom Forschungsschiff „Akademik Keldysh“, eifrig dabei, Touristen zum Wrack des einst unsinkbaren Schiffes zu bringen – für immerhin mehr als 55000 Mark pro Person. Den beiden ersten Besuchern, Unternehmern aus Kalifornien, folgte ein deutsches Ehepaar in das Sieben-Meter-Tauchboot. Das Unternehmen RVS Titanic Inc., das die Bergungsrechte an der „Titanic“ besitzt, hatte Touristenfahrten zum Wrack gerichtlich untersagen lassen. Doch Mike McDowell, Organisator der U-Boot-Kurztrips, legte Berufung ein, so daß nun elf weitere Schaulustige zur „Titanic“ herabfahren werden. McDowell bestreitet, daß ein US-Gericht darüber urteilen könne, wer das Wrack in der Tiefsee 600 Kilometer östlich von Neufundland besuchen darf. sam


Roboterschiff von den Azoren

Den Stapellauf eines unbemannten, computergesteuerten Forschungsschiffes kündigte die Universität der Azoren für den Winter an. Die acht Meter lange „Caravela 2000“, nach einem portugiesischen Schiff des 15. Jahrhunderts benannt, wird neben kleineren Zulieferern vor allem in Zusammenarbeit mit der Universität von Lissabon, den portugiesischen Conafi-Schiffswerften und der britischen Firma System Technologies entwickelt. Auf ihrer ersten Reise soll die „Caravela“ ozeanographische Meßsysteme tragen. Ihre im Computer gespeicherte Fahrt­route kann durch Satellitenkommunikation vom Land aus geändert werden. sam


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mare No. 11

No. 11Dezember / Januar 1998

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