Neuigkeiten aus der Welt der Meere

Von A wie Architektur bis Z wie Zoologie

Architektur
Welle zum Wohnen

Dauerhaftes Leben auf See sollten die Studenten entwickeln. Aber bitte kein Ferienschiff, sondern schwimmfähige Raumsphären, in denen rund 4000 Menschen über Monate und Jahre studieren, arbeiten und wohnen können. Das interdisziplinäre Studienprojekt an der Technischen Universität Darmstadt, initiiert vom Architekturdozenten Rolf Eckstein, betreuten zudem Professoren der Fakultäten Bauingenieurwesen, Materialwissenschaft, Meerestechnologie und sogar der Philosophieprofessor Alfred Nordmann. „Lösen Sie sich von den irdischen Formen“, forderte der Geisteswissenschaftler, „kultivieren Sie Überraschungen. Lernen Sie von denen, die sich langfristig mit Ebbe und Flut, mit Strömungen, Wind und Wellen arrangieren.“ So verwundert es nicht, dass viele Ergebnisse der Studierenden an Fische, Quallen oder auch Eisberge erinnern. Die Anpassung an den schwankenden Untergrund ist besonders dem Modell „Die Welle“ geglückt, das wie eine Kette aus beweglichen Gliedern besteht, die seitlich im Wasser liegen, sich in der Mitte aber 40 Meter in die Luft erheben. Den drei Siegern winkt ein Praktikumsplatz in der Architekturabteilung bei der Meyerwerft in Papenburg oder bei Hapag-Lloyd in Hamburg. Alle Wettbewerbsbeiträge sind im Wasserkanal getestet und bis zur Baufähigkeit durchgeplant. hw


Schifffahrt
Der Versuch der alten Dame

Rund 40 Jahre beschaulichen Pendeldiensts zwischen Norddeich und Norderney, geschätzte 300000 Seemeilen Nordsee unterm Kiel – doch statt in den Ruhestand brach die betagte Fähre „Frisia VIII“ Ende März zu ihrem größten Abenteuer auf. Das führt sie quer über den Atlantik und durch den Panamakanal in ihren neuen Heimathafen: Puntarenas in Costa Rica. Den Weg dorthin soll die alte Dame aus eigener Kraft bewältigen. Dafür wurden die großen Salonfenster mit Metallplatten zugeschweißt, erklärt Fred Meyer von der Nordener Reederei Norden Frisia, „sonst schlagen größere Wellen die Scheiben ein“. Die Deutschen haben die Fähre an die Reederei Coonatramar in Costa Rica verkauft, die das Schiff bereits umgetauft hat: Als „San Lucas II“ schippert es vom norddeutschen Wattenmeer über Ärmelkanal und Golf von Biscaya, über die Kanaren und die Antillen durch den Panamakanal und entlang Mittelamerikas Pazifikküste nach Puntarenas. Wo sich sonst Autos drängen, sind fünf große Treibstofftanks montiert, daneben stehen Ersatzmotoren und -schrauben. Drei deutsche und drei costa-ricanische Seeleute stachen für den rund 40 Tage dauernden Törn in See. Ob die Tour für das 64 Meter lange Schiff gefährlich ist, kann Meyer nicht sagen. „Auf jeden Fall wurde gutes Wetter abgepasst“, versichert er. Dass der Trip zu schaffen ist, beweist die einstige „Römö“, eine ehemalige Husumer Fähre, die schon seit einiger Zeit vor Puntarenas pendelt. ube


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mare No. 38

No. 38Juni / Juli 2003

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