Neues aus der Meeresforschung

Nachrichten aus den Meeresforschungsinstituten der Welt

Thünen-Institut für Seefischerei
Haie in der Nordsee
Mit einer Länge von bis zu zwei Metern gehört der Hundshai zu den großen Haiarten in der Nordsee. Trotzdem weiß die Wissenschaft nur wenig über ihn. Unklar ist etwa, wie viele Hundshaie es in der Nordsee überhaupt gibt, wohin die Haie im Lauf eines Jahres ziehen oder wo die Jungtiere aufwachsen. Fischereiexperten gehen davon aus, dass der Hundshai in der Nordsee und den angrenzenden Meeresgebieten stark gefährdet ist. Matthias Schaber vom Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven will deshalb mithilfe kleiner Funksender mehr über die Tiere herausfinden. „Sie sind so programmiert, dass sie 270 Tage lang die Wassertemperatur, die Lichtverhältnisse und die Tiefe aufzeichnen, in der sich die Haie befinden. Damit werden wir genau nachvollziehen können, welche Meeresgebiete die Tiere im Lauf des Jahres aufsuchen.“ Die Sender lösen sich automatisch nach 270 Tagen von der Rückenflosse und steigen zur Meeresoberfläche auf. Dort übertragen sie via Satellit die Daten an Land. „Es ist bekannt, dass sich die Haie im späten Frühjahr bei Helgoland treffen – aber man weiß nicht, warum“, sagt Schaber. „Am nördlichen Ausgang des Ärmelkanals wiederum werden oftmals Jungtiere gefangen. Gut möglich, dass sich dort die Kinderstube unserer Hundshaie befindet.“ Schaber hofft, dass seine Forschung zum Schutz der Haie beiträgt. Zwar wandern Haie sehr weit, sodass kleinräumige Fangverbotszonen wenig Sinn machen. „Wenn wir aber herausfinden, wo die Tiere ihren Nachwuchs bekommen, könnte man wenigstens diese Gebiete unter Schutz stellen.“


Universität Oldenburg
Unsichtbare Kohlenstoffe
Wie stark sich die Erde erwärmen wird, kann heute kein Forscher mit Sicherheit sagen. Das liegt unter anderem daran, dass nicht nur der Mensch Treibhausgase freisetzt. Mit dem Klimawandel könnte zusätzlich Kohlendioxid aus natürlichen Quellen entweichen, zum Beispiel aus dem Meer. In den Ozeanen treiben gigantische Mengen kohlenstoffhaltiger Moleküle, die im Wasser gelöst sind, genannt Dissolved Organic Matter, kurz: DOM. Dabei handelt es sich um Überreste abgestorbener Pflanzen und Tiere. Diese enthalten vermutlich so viel Kohlenstoff wie alle lebenden Pflanzen und Tiere zusammen. „Insofern ist es wichtig zu verstehen, ob diese riesige, kaum erforschte Kohlenstoffmenge durch den Klimawandel irgendwann zu Kohlendioxid abgebaut wird und in die Atmosphäre aufsteigen könnte“, sagt Thorsten Dittmar, Geochemiker an der Universität Oldenburg. Dittmars Doktorandin Maren Zark analysierte Wasserproben aus verschiedenen Gebieten der Erde, dem Mittelmeer, der Antarktis, dem Atlantik sowie aus einem See in Niedersachsen. Die Ergebnisse waren erstaunlich. „Egal aus welcher Region die Wasserproben stammten, die DOM-Moleküle ähnelten sich überall“, sagt Dittmar. „Offenbar gibt es überall auf der Welt ähnliche mikrobielle Prozesse, die dazu führen, dass Biomasse am Ende zu ähnlichen Molekültypen abgebaut wird.“ Was das für den klimabedingten Abbau von DOM zu Kohlendioxid bedeutet, soll nun weiter erforscht werden.

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No. 131Dezember 2018 / Januar 2019

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