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MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissen­schaften, Bremen 
Mikroben bauen Erdöl ab

Ein internationales Forschungsteam hat an heißen Quellen im Golf von Kalifornien Mikroorganismen gefunden, die Erdölbestandteile abbauen können. Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Magazin „Nature Microbiology“ schreiben, handelt es sich um zwei Arten von Mikroben, die bei einer Temperatur von etwa 70 Grad gemeinsam Erdöl­mole­küle verwerten. Diese Entdeckung könnte erklären, warum Erdöl weltweit nur an wenigen Stellen durch Risse im Meeresboden aus natürlichen Lagerstätten ins Wasser gelangt. Diese Stätten liegen oftmals in einer Tiefe von rund 2000 Metern ­unter dem Meeresboden, wo ebenfalls Temperaturen von circa 70 Grad Celsius herrschen. „Es ist denkbar, dass Erdöl, das aus den Lagerstätten emporsteigt, von ganz ähnlichen Mikroorganismen abgebaut wird, wie wir sie jetzt gefunden haben“, sagt Erstautorin Hanna Zehnle vom MARUM in Bremen. Die beiden ­Mikrobenarten aus der Gruppe der Archaeen und der Bakterien leben in einer Symbiose. Sie haben es vor allem auf die flüssigen ­Bestandteile im Öl abgesehen, längliche Kohlenwasserstoff­moleküle wie Hexan und Octan, die in Benzin und Kerosin vorhanden sind. Im Labor war es den Forschern gelungen, die ­Organismen zu vermehren, indem sie diese mit Kohlenwasserstoffen fütterten. Mithilfe gentechnischer Untersuchungen ­entschlüsselten sie dann die Mikroben und identifizierten deren ­Arbeitsweise. ts

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mare No. 159

mare No. 159August / September 2023

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