Moment mal, Hamburg!

The Hamburg State of Mind als mare-Bildband: Der Fotograf Dmitrij Leltschuk hat Hamburgs Lebensgefühl spontan und ­un­inszeniert in großen und kleinen Momenten festgehalten

Viele Besucher, die zum ersten Mal in die Elbmetropole kommen, staunen nicht schlecht: Wie jetzt – Hamburg liegt nicht am Meer?! Aber warum ziehen dann gewaltige Tanker durchs Herz der Stadt, sind Ebbe und Flut spürbar, weht überall eine frische Brise Seeluft? Wo man auch steht und sitzt, scheint das Meer gleich um die Ecke. Doch Hamburg liegt mehr als einen Steinwurf davon entfernt – nämlich runde 100 Kilometer. Was Hamburg zur Meeresstadt macht, ist die Elbe – ein mächtiger Strom, der mit seinen Gezeiten das Leben der Stadt prägt. Er bringt nicht nur große Schiffe, sondern auch das Salz der See und eine Prise Fernweh in die City.

Eine Stadt des Wassers ist Hamburg ganz gewiss. Das fängt beim Himmel an, wo hanseatisches Grau dominiert, und nieselt sich dann herab. Durchfeuchtet wird sie vom feinen Regen, den die Westwinde von der Nordsee beharrlich ­her­übertragen. Doch nicht nur das „Schietwetter“ und die Elbe bestimmen das Bild, auch die Alster mit ihren weitläufigen Wiesen, dem dichten Netz aus Kanälen und Fleeten, die Hamburg tatsächlich mehr Brücken (2500) bescheren als Venedig (400).

Von der Krugkoppelbrücke aus öffnet sich ein Blick, der Fernweh und Heimatgefühl zugleich in sich trägt und die Entscheidung schwer macht: Alster oder Elbe, Tretboot oder Hafenfähre, Schwäne oder Möwen, Wiesenpicknick oder Beachclubdrink? 

Ob Süß-, Brack- oder Regenwasser: Wer in Hamburg lebt, lebt in enger Verbindung mit dem Nass. Der Fotograf Dmitrij Leltschuk hat dieses Lebensgefühl nun auf eigene, kunstvolle Weise für den neuen mare-Bildband eingefangen. Spontan und uninszeniert hält er kleine und große Momente fest: Situationen voller Komik und Melancholie, herzlich, tragisch, schön und manchmal skurril. Seine Fotografien sind Momentaufnahmen, die Geschichten erzählen – von Hamburgerinnen und Hamburgern, die in dieser Hafen- und gefühlten Küstenstadt zu Hause sind. 

In seinen Bildern vereinen sich feiner Humor, liebevolle Aufmerksamkeit und ein Verständnis für die Menschen und ihre Stadt. Leltschuks Blick bleibt immer menschenfreundlich und zugewandt. Hamburg mag nicht direkt am Meer liegen, aber dem Fotografen liegt es, ganz ohne Zweifel, sehr am Herzen. 

mare No. 172

mare No. 172Oktober / November 2025

Von Dimitri Ladischensky und Dmitrij Leltschuk

Dimitri Ladischensky, Jahrgang 1972, einziger ­gebürtiger Hamburger der mare-Redaktion, schreibt im „Hamburg“-Bildband über seinen Wandel vom Alster- zum Elbehamburger. Ein einstündiger Zwangs­aufenthalt auf einer Fahrwassertonne vor Blankenese, und es war um ihn geschehen. Schiffe gucken von der Loge aus – dagegen verblasst jeder Sonnenuntergang im Tretboot.

Dmitrij Leltschuk, 1975 in Minsk geboren, lebt ­heute als freier Fotograf in Hamburg – einer Stadt, ähnlich groß wie seine Geburtsstadt und doch von anderem Wesen. Zunächst fesselten ihn an Hamburg Architektur und Hafen, doch mit der Zeit rückten die stillen, menschlichen Geschichten der Stadt in seinen Fokus.

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Vita

Dimitri Ladischensky, Jahrgang 1972, einziger ­gebürtiger Hamburger der mare-Redaktion, schreibt im „Hamburg“-Bildband über seinen Wandel vom Alster- zum Elbehamburger. Ein einstündiger Zwangs­aufenthalt auf einer Fahrwassertonne vor Blankenese, und es war um ihn geschehen. Schiffe gucken von der Loge aus – dagegen verblasst jeder Sonnenuntergang im Tretboot.

Dmitrij Leltschuk, 1975 in Minsk geboren, lebt ­heute als freier Fotograf in Hamburg – einer Stadt, ähnlich groß wie seine Geburtsstadt und doch von anderem Wesen. Zunächst fesselten ihn an Hamburg Architektur und Hafen, doch mit der Zeit rückten die stillen, menschlichen Geschichten der Stadt in seinen Fokus.

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Dimitri Ladischensky, Jahrgang 1972, einziger ­gebürtiger Hamburger der mare-Redaktion, schreibt im „Hamburg“-Bildband über seinen Wandel vom Alster- zum Elbehamburger. Ein einstündiger Zwangs­aufenthalt auf einer Fahrwassertonne vor Blankenese, und es war um ihn geschehen. Schiffe gucken von der Loge aus – dagegen verblasst jeder Sonnenuntergang im Tretboot.

Dmitrij Leltschuk, 1975 in Minsk geboren, lebt ­heute als freier Fotograf in Hamburg – einer Stadt, ähnlich groß wie seine Geburtsstadt und doch von anderem Wesen. Zunächst fesselten ihn an Hamburg Architektur und Hafen, doch mit der Zeit rückten die stillen, menschlichen Geschichten der Stadt in seinen Fokus.

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