Mein Hooge, 22.

Manchmal verspüre ich den Drang, etwas ganz anderes im Leben zu machen. Schon Sokrates meinte ja: „Konzentriere all deine ganze Kraft darauf, das Neue zu formen.“

Leider bin ich ziemlich schlecht darin, Neues zu formen. ­Jedes Mal, wenn ich es mir vornehme, bleibt garantiert alles beim Alten. Bei meiner letzten großen Lebenskrise zum Beispiel wollte ich mich wieder in der Uni einschreiben, Medizin studieren und Kinderarzt in Ruanda werden. Selbstverständlich wurde daraus nichts. Mir fehlten der Mut und die passende Abiturnote. 

Ganz anders sieht es dagegen bei Michael Theerkorn, ­Jahrgang 1973, aus. Der Geschäftsmann aus Nordenham in ­Niedersachsen hat vor gut drei Monaten Schluss gemacht mit seinem ­alten Leben – und ist nach Hallig Hooge gezogen. Zusammen mit seiner 13-jährigen Tochter, seiner Lebensgefährtin und vier Pferden. 

Es ist ein verblüffender Wandel, den dieser Mann hingelegt hat. Bis vor Kurzem hastete Theerkorn noch als Inhaber mehrerer Maschinenbaufirmen von Termin zu Termin. Immer gestresst. Immer am Anschlag. Vorbei. Seine Firmenanteile hat er verkauft. Jetzt sitzt er auf diesem Stückchen platten Lands mitten in der Nordsee, blickt auf grasende Kühe und sagt Sätze wie: „Es gibt noch andere Dinge im Leben als immer nur Arbeit.“ Dieses Andere hat er nun offenbar gefunden, hier auf der Hallig.
Damit ist er nicht allein.

Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 152. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.