Was würde mit einem toten menschlichen Körper in der Tiefsee passieren?
Heiko Stone, Sporda, Schweden
Unser Fragesteller hat eine Szene aus Frank Schätzings Science-Fiction-Roman „Der Schwarm“ vor seinen Augen, in der ein Leichnam in 3500 Meter Meerestiefe aus einem U-Boot ausgesetzt wird. Die Antwort ist erdrückend. Dort unten lasten auf jedem Quadratzentimeter 350 Kilogramm Gewicht der darüberliegenden Wassersäule. Von diesem enormen Druck wäre aber nur ein erstaunlich kleiner Teil des Körpers betroffen: nämlich luftgefüllte Räume wie Lunge, Teile des Darmes, Nasennebenhöhlen, Nasenhaupthöhle und Ohren. Durch den Druck – in einer Wassertiefe von 3500 Metern herrscht ein Umgebungsdruck von 351 Bar – würde das Volumen der Gase in diesen Organen komprimiert. Ein Luftballon würde hier auf ein 351stel seines ursprünglichen Volumens schrumpfen. „Ähnlich verhielte es sich mit der menschlichen Lunge und Teilen des Darmes, die keine wesentliche Auswirkung erfahren würden, da sie flexibel sind“, erläutert Christoph Klingmann, HNO-Facharzt und Tauchmediziner aus München. Laut dem Experten käme es nur zu kleineren Verletzungen im Bereich der Ohren und Nasennebenhöhlen, wahrscheinlich auch zu Flüssigkeitsansammlungen. Eventuell könnten Knochen im Gesicht brechen, das Trommelfell würde sicherlich einreißen.
Woher kommt der Begriff Pricke?
Heiner Möller, Bremen
Allein im ostfriesischen Wattenmeer dienen rund 750 schlanke, von Laubbüscheln gekrönte Birkenstämme an Prielen und Baljen als Fahrwasserkennzeichen. Diese „Pricken“ sind acht bis neun Meter hoch und zwecks besserer Sichtbarkeit mit reflektierenden Bändern versehen. Je nach Verlauf des Fahrwassers werden Pricken in Abständen von 50 bis 150 Metern angespitzt in den Wattboden gesteckt. Daher rührt auch ihre Bezeichnung. Der Begriff war und ist in vielen Sprachen geläufig: im Altnordischen und Angelsächsischen als prika und prica, im Mittelniederländischen als prik. Von dort scheint er als prikke den Weg zunächst ins Mittelniederdeutsche und dann als prigg ins Niederdeutsche gefunden zu haben. Zwar heißt es in Kluges Etymologie: „Über Alter und Herkunft dieser germanischen Wörter steht nichts fest. Außergermanische Verwandte sind nicht gesichert.“ Der Begriff wird aber immer in der Bedeutung von Stachel oder Stechwerkzeug verwendet. „Als Prigge wird auch ein dornartiges Werkzeug bezeichnet, mit dem früher in Handarbeit Pfähle in den Wattboden getrieben wurden.“
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Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
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