Leser fragen mare

Ihre mare-Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere

Warum können Robben länger und tiefer tauchen als Menschen?
Robert Neumann, Winsen

Seehunde tauchen bis in mehr als 550 Meter, See-Elefanten gar dreimal so tief und länger als eine Stunde – ohne Sauerstoffmangel oder Druckprobleme. Überraschend ist: Während Menschen vor dem Abtauchen tief Luft holen, atmen Robben noch einmal kräftig aus. „Das rote, sauerstofführende Hämoglobin im Blut und Myoglobin, das sauerstoffbindende Eiweiß in der Muskulatur, bilden hervorragende Depots, die vor dem Tauchgang aufgefüllt werden“, erklärt der Kieler Robbenexperte Thomas Orthmann. Während des Tauchens werden nur Herz und Hirn mit sauerstofführendem Blut versorgt, das Herz schlägt nur noch wenige Male pro Minute. Das Muskelgewebe wird vom Myoglobin mit Sauerstoff versorgt. Zudem sind, anders als beim Menschen, Brustkorb und Lunge der Robben flexibel. „Sie werden mit steigendem Druck zusammengepreßt“, weiß Orthmann. In die feinen menschlichen Lungenkapillaren würde dann Blut eindringen. Ein tödliches Lungenödem wäre die Folge.


Sind die jüngsten Gletscherabbrüche in der Antarktis eine Folge des Klimawandels?
Pleickhard Stumpf, Düsseldorf

„Rieseneisberg abgebrochen!“ Diese Meldung ging Mitte Oktober 1998 durch viele Medien. Im antarktischen Weddellmeer war ein 150 mal 35 Kilometer großer und 250 Meter dicker Tafeleisberg vom Ronne-Schelfeis abgebrochen. Wie ihre Kollegen vom British Antarctic Survey sehen auch deutsche Polarforscher in der Geburt des etwa eine Billion Tonnen schweren Eisbergs keine Folge des Treibhauseffekts. „Das Kalben in dieser Region ist ein Vorgang, der sich von Zeit zu Zeit wiederholt“, meint Dr. Hans Oerter vom Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung in Bremerhaven. An der Abbruch-telle habe sich die Eisfront lediglich auf den Stand von 1947 zurückgezogen. Zehn Breitengrade weiter nördlich, an der Antarktischen Halbinsel, scheint der Klimawandel indes schon in vollem Gange zu sein. An ihrer Ostseite brach 1995 eine 70 mal 25 Kilometer große Eistafel vom Larsen-Eisschelf ab. Fast gleichzeitig lösten sich an seinem nördlichen Ende weitere 2000 Quadratkilometer Schelfeis (zum Vergleich: Das Saarland hat 2570 Quadratkilometer) in zahllose kleine Eisberge auf. Noch dramatischer erging es dem Wordie-Eisschelf an der Westseite der Halbinsel. Nach jahrzehntelangem Bröseln umfaßt es nur noch ein Viertel seiner ursprünglichen Fläche. Die regionale Temperaturerhöhung von 2,5 Grad Celsius während der letzten vierzig Jahre spielt dabei vermutlich eine Schlüsselrolle.

mare No. 12

No. 12Februar / März 1999

Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz „Keine Frage ist zu dumm“ will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umwelt-wissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Mit der Hilfe vieler seiner Fachkollegen recherchiert und beantwortet der Meereswissenschaftler Albert Gerdes Ihre Fragen. Eine Auswahl stellen wir in jedem Heft an dieser Stelle vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie unter www.mare.de auf unseren Internet-Seiten finden. Ihre möglichst prägnanten Fragen stellen Sie bitte per Telefon direkt an Albert Gerdes (0800/2182182, gebührenfrei), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de).

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