Wenn eine Besatzung ihr havariertes Schiff auf hoher See verlässt und dieses von einer anderen Crew übernommen wird, wem gehört dann das Schiff?
Frank Spellenberg, Königsbronn
„Auch auf hoher See können Sie baden gehen“ – mit diesem Slogan wirbt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger um Sympathie und Spenden. Wenn ein Schiff in Küstennähe in Seenot gerät, sind die Seenotretter meist schnell zur Stelle. Fernab der Küsten sind es jedoch häufig andere Schiffe, die dem Havaristen zu Hilfe eilen. Gerät ein Schiff in schwerer See in Gefahr, wird es der Kapitän sicher nur dann aufgeben, wenn er keine Wahl mehr hat. Geht der Kapitän nach altem seemännischem Brauch dann als Letzter von Bord, so gibt er in aller Regel auch seine Verfügungsgewalt über das Schiff auf. Danach steht es anderen Besatzungen frei, das Schiff zu übernehmen und zu versuchen, es in Sicherheit zu bringen. In diesem Fall sind die Berger nach juristischer Unterscheidung zwar Besitzer, so genannte Sachherren, des Havaristen, das Eigentum geht jedoch nicht an sie über. Vielmehr werden sich Kapitän oder Reederei mit dem Eigner des Havaristen in Verbindung setzen und einen nach Wert von Schiff und Ladung zu bemessenden Bergelohn einfordern. Können die Parteien sich nicht über dessen Höhe einigen, müssen sie das Seeschiedsgericht anrufen.
Warum findet man auf der Ostseeinsel Bornholm keinen Bernstein?
Angelika Pfalz, per E-Mail
Bernstein kommt – wenngleich seltener – auch auf Bornholm vor. Allerdings findet man ihn am ehesten nach den Stürmen in Herbst und Frühjahr – nicht die beliebteste Reisezeit für Bornholm. Vor 40 Millionen Jahren erstreckte sich der so genannte Bernsteinwald vermutlich von Bornholm nach Nida in Litauen und vom estnischen Tallinn bis Stockholm. Die Bäume produzierten Harz, in dem Insekten, Spinnen und Samen eingeschlossen wurden. Nachdem durch einen Anstieg des Meeresspiegels der Wald abgestorben war, spülte das Meer das Harz fort. Die zu Bernstein verhärteten Harzstücke sammelten sich in ruhigen Meeresbecken, zum Beispiel vor dem heutigen Danzig oder im Samland. In dem blaugrünen tonigen Sand, der heute als „blaue Erde“ bezeichnet wird, lagern vermutlich bis zu eine Million Tonnen Bernstein. „Blaue Erde“ ist durch Umlagerungen von Kiew bis England verbreitet, so dass baltischer Bernstein in ganz Nordeuropa gefunden wird. Reiche Vorkommen liegen bei Kaliningrad in Russland, das deshalb auch „das blaue Land“ genannt wird. Dort werden 90 Prozent des weltweit gehandelten Bernsteins abgebaut.
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Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
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