Wie kam das Wasser auf die Erde?
Irene Neideck-Schaan, per E-Mail
Die Erde ist zu etwa zwei Dritteln mit Wasser bedeckt – aber sie besteht nur zu etwa zwei Prozent aus Wasser. Woher das Wasser kommt, ist noch nicht endgültig geklärt. „Vermutlich stammt es aus zwei verschiedenen Quellen“, so Andreas Vogel vom Olbers-Planetarium Bremen. „Ein Teil des irdischen Wassers scheint schon bei der Bildung der Erde, im Erdinneren gebunden, im Gestein vorhanden gewesen zu sein. Die Urwolken, aus denen sich die Erde gebildet hat, lagen allerdings nach gängiger Theorie innerhalb der sogenannten Schneegrenze“, beschreibt Vogel. Es war also so warm, dass der größte Teil des vorhandenen Wassers verdampft und dann vom Sonnenwind in das äußere Sonnensystem getragen wurde. Das Wasser lässt sich aber bereits wenige hundert Millionen Jahre nach Bildung der Erde nachweisen. Ein Teil davon könnte also von Vorläuferplaneten – Planetesimale genannt – stammen, aus denen sich die Protoerde gebildet hat. Vermutlich ist anschließend schon diese Urerde von Asteroiden und Kometen aus dem äußeren Bereich des Sonnensystems getroffen worden, sodass sich die damals noch glutflüssige Erde auch mit Wasser angereichert hat. Dieses gebundene Wasser ist später durch intensiven Vulkanismus aus der Magma ausgedampft. Nachweisbar ist das durch sogenannte Kissenlava, die sich nur unter Wasser bildet. Ein großer Teil des Wassers stammt vermutlich von einem anschließenden, heftigen Asteroidenbeschuss. Das Wasser auf der Erde hat fast das identische Isotopenverhältnis von Wasserstoff zu Deuterium wie die Asteroiden außerhalb der Marsbahn. „Kometen scheinen interessanterweise nur verhältnismäßig wenig zur Gesamtmenge des Wassers auf der Erde beigetragen haben, da die außerhalb der Neptunbahn kreisenden Kometen typischerweise ein etwas anderes Deuterium-Wasserstoff-Verhältnis haben“, sagt Vogel. Die Körper im äußeren Sonnensystem sind sehr viel wasser- beziehungsweise eisreicher.
Warum ist die Ostsee aus ökologischer Sicht ein besonders gefährdetes Meer?
John Weitemeier, per E-Mail
Wie jedes Ökosystem ist auch die Ostsee durch viele Faktoren geprägt. Sowohl natürliche Prozesse als auch der Mensch haben großen Einfluss auf den Zustand des Nebenmeers. Allein die geologische Besonderheit, dass die Ostsee nur am Skagerrak eine Verbindung zur Nordsee hat, ist von großer Bedeutung für den Lebensraum. Denn nur an dieser Stelle kann Salzwasser in das Nebenmeer eindringen. Dem stehen gewaltige Süßwassermengen gegenüber, die über große Flüsse, wie die Oder und die Weichsel, in die Ostsee gelangen. Durch den ungleich verteilten Salzgehalt fühlen sich marine Fischarten wie auch Süßwasserarten in dem größten Brackwassergebiet der Welt wohl. Im Einzugsgebiet des rund 413 000 Quadratkilometer großen Nebenmeers, das ist etwas mehr als die Fläche Deutschlands, leben nahezu 85 Millionen Menschen. Hierdurch entstehen Probleme mit Unterwasser- lärm und Fischerei. Außerdem geht natürlicher Lebensraum verloren, und nicht heimische Arten breiten sich zunehmend aus. Durch die neun Anrainerstaaten wird landwirtschaftlicher Dünger in die Ostsee gespült. Die Nährstoffe reichern sich im Meer an und werden nur langsam verdünnt. Das Oberflächenwasser und sauerstoffarme Tiefenwasser bleiben oft stabil geschichtet, da die vorherrschenden Windverhältnisse und fehlende Strömung das Wasser nicht ausreichend durchmischen. Dies führt in wärmeren Sommermonaten oft zu starken Algenblüten, die den geringen Sauerstoffgehalt im Wasser noch weiter aufzehren. Mit Sprengstoff aus dem Zweiten Weltkrieg, verschiedenen Großprojekten, wie etwa dem Bau der Öresundbrücke und von Offshore-Windenergieanlagen, Kiesabbau und Ölpipelines hinterlässt der Mensch immer mehr Spuren im Lebensraum Ostsee.
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Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
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