Woher stammt der Begriff „Moses“ für frühere Schiffsjungen?
Hero Feenders, Bremen
Es gibt verschiedene Theorien zur Herkunft der Bezeichnung „Moses“. Eine davon besagt, dass der Begriff aus dem Italienischen oder Französischen abgeleitet wurde, wo der Schiffsjunge mozzo beziehungsweise mousse heißt. In seinem „Seemännischen Wörterbuch“ lässt Wolfram Claviez aber keinen Zweifel daran, dass der Ausdruck auf die biblische Gestalt des Moses zurückgeht. Als der Pharao anordnete, alle neugeborenen Jungen des Volkes der Hebräer im Nil zu ertränken, setzte seine Mutter ihn im Alter von drei Monaten auf dem Nil aus. Im Buch Moses heißt es: Sie machte „ein Kästlein von Rohr und verklebte es mit Erdharz und Pech und legte das Kind darein und legte ihn in das Schilf am Ufer des Wassers“. So wurde der kleine Moses gewissermaßen zum jüngsten Seefahrer aller Zeiten. Auch die Schiffsjungen waren nicht selten noch Kinder zwischen sieben bis elf Jahren, wenn sie auf den Frachtseglern anheuerten. Ihre Fahrten gingen vermutlich nicht immer so glimpflich aus wie die Reise des Moses. Der wurde von der Tochter des Pharaos aus dem Nil gefischt und großgezogen. Übrigens hat nicht nur Moses selbst Eingang in den Seemannsjargon gefunden, sondern auch sein Körbchen: Das kleinste Beiboot eines Schiffes wird ebenfalls als „Moses“ bezeichnet.
Wie lautet die Definition von Tiefsee?
Tim Förderer, Wiesbaden
Eine einzige Definition des Begriffs Tiefsee gibt es nicht. Jede meereswissenschaftliche Disziplin beschreibt sie anders. Für Geologen beginnt die Tiefsee am Fuß des Kontinentalhangs zwischen 2000 und 4000 Meter Wassertiefe. Biologen oder Ozeanografen legen andere Kriterien an: Licht, Temperatur und Druck. Eine allerorts gültige Grenze bieten diese Merkmale aber nicht, da sie – umgerechnet in Wassertiefe – kaum je übereinstimmen. Auch für sich betrachtet sind die einzelnen Maßstäbe nicht eindeutig. So hängt das Absinken der Wassertemperatur auf Tiefseewerte unter vier Grad Celsius von Faktoren wie der geografischen Lage, den Jahreszeiten oder den Strömungen vor Ort ab. Ebenso variiert der Übergang von durchlichteter zur lichtlosen, der sogenannten aphotischen Zone des Ozeans. Je nach Schwebstoffaufkommen kann das Sonnenlicht bis in Tiefen zwischen 200 und, in besonders klarem Wasser, bis 1000 Meter vordringen. So große Tiefen sind allerdings die Ausnahme. Meist ist es schon unterhalb von 800 Meter Wassertiefe stockfinster. Nimmt man diesen Wert als Grenze zur Tiefsee an und geht man von einer durchschnittlichen Meerestiefe des Weltozeans von 3800 Metern aus, umfasst die Tiefsee etwa 79 Prozent des globalen Ozeanvolumens.
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Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
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