Irland

Europas Vorposten ist geformt vom unbeherrschten Atlantik. Das Abbild einer ehrfürchtig machenden Meereslandschaft

Kate O’Brien, Schriftstellerin aus Limerick, hat einmal behauptet, sie würde noch am kleinsten Flecken Irlands erkennen, „egal ob gewöhnlich, grausam oder grandios“, dass er nur zu Irland gehören könne. Bei aller irischen Lust an der Übertreibung, es ist die reine Wahrheit. Irland ist unverwechselbar. Die Insel ist der Wellenbrecher Europas; an ihre Küste kracht der mächtige, tiefblaue Atlantik, und der Golfstrom sorgt das ganze Jahr für milde Temperaturen und üppige Vegetation. Am äußersten Rand Europas gelegen, verpasst Irland die Zäsuren und Entwicklungen des Kontinents. Imperien kommen und gehen, Völker wandern, Weltenbrände flackern, Industrien wachsen – nicht in Irland. Englands Schatten liegt lange über der Insel und verhindert den Einzug der Moderne; das unabhängige Irland erbt Armut und Rückständigkeit – aber auch ursprüngliche Landschaften. Städte und Dörfer sind wie Fenster in vergangene Zeiten. Heinrich Böll, der in den fünfziger Jahren nach Irland reist, schreibt den keltischen Eigenheiten und Anachronismen mit seinem „Irischen Tagebuch“ eine vollendete Liebeserklärung. Sein Schiff legt an, und schon riecht er die Torffeuer. Heute müsste er Dublin weit hinter sich lassen, um sein eigenartiges Irland zu finden, aber in den kleinen Dörfern von Connemara oder Mayo hat es bis heute überlebt. Die Berliner Fotografin Heike Ollertz hat Bilder der irischen Küste mitgebracht, die es Kate O’Brien einfach gemacht hätten: Sie zeigen das einmalige, das unverwechselbare Irland. ka

mare No. 46

No. 46Oktober / November 2004

Fotografien von Heike Ollertz

Für die Fotografin Heike Ollertz war es die erste Reise nach Irland, und dies erwies sich als absoluter Glücksfall. Sie musste sich im wahren Sinn des Wortes ein Bild von der Insel machen, bevor sie ihre Kamera hervorholte; sie konnte fotografieren, was sie faszinierend fand – nicht, was Irland-Kenner als Pflicht erwarten. Weil sie vor allem Bilder von Küste und Meer finden wollte, suchte sie Kontakt zur Commission of Irish Lights, und die Leuchtturmversorger nahmen sie im Helikopter auf ihren Fahrten mit. Heike Ollertz gelangte so an entlegene Plätze, die kaum jemand kennt; sie sah Irland aus einem Blickwinkel, der nur wenigen vergönnt ist. Zurück in Berlin, begann der schwierigste Teil ihres Projekts: sichten, sortieren, auswählen. Das Resultat ist ein einzigartiges Buch über Irland – und für mare der ideale Einstieg in eine Reihe von Bildbänden. Jedes Jahr soll künftig das Projekt eines mare-Fotografen in Buchform erscheinen, in derselben Qualität, die zum Markenzeichen von mare geworden ist.

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Vita Für die Fotografin Heike Ollertz war es die erste Reise nach Irland, und dies erwies sich als absoluter Glücksfall. Sie musste sich im wahren Sinn des Wortes ein Bild von der Insel machen, bevor sie ihre Kamera hervorholte; sie konnte fotografieren, was sie faszinierend fand – nicht, was Irland-Kenner als Pflicht erwarten. Weil sie vor allem Bilder von Küste und Meer finden wollte, suchte sie Kontakt zur Commission of Irish Lights, und die Leuchtturmversorger nahmen sie im Helikopter auf ihren Fahrten mit. Heike Ollertz gelangte so an entlegene Plätze, die kaum jemand kennt; sie sah Irland aus einem Blickwinkel, der nur wenigen vergönnt ist. Zurück in Berlin, begann der schwierigste Teil ihres Projekts: sichten, sortieren, auswählen. Das Resultat ist ein einzigartiges Buch über Irland – und für mare der ideale Einstieg in eine Reihe von Bildbänden. Jedes Jahr soll künftig das Projekt eines mare-Fotografen in Buchform erscheinen, in derselben Qualität, die zum Markenzeichen von mare geworden ist.
Person Fotografien von Heike Ollertz
Vita Für die Fotografin Heike Ollertz war es die erste Reise nach Irland, und dies erwies sich als absoluter Glücksfall. Sie musste sich im wahren Sinn des Wortes ein Bild von der Insel machen, bevor sie ihre Kamera hervorholte; sie konnte fotografieren, was sie faszinierend fand – nicht, was Irland-Kenner als Pflicht erwarten. Weil sie vor allem Bilder von Küste und Meer finden wollte, suchte sie Kontakt zur Commission of Irish Lights, und die Leuchtturmversorger nahmen sie im Helikopter auf ihren Fahrten mit. Heike Ollertz gelangte so an entlegene Plätze, die kaum jemand kennt; sie sah Irland aus einem Blickwinkel, der nur wenigen vergönnt ist. Zurück in Berlin, begann der schwierigste Teil ihres Projekts: sichten, sortieren, auswählen. Das Resultat ist ein einzigartiges Buch über Irland – und für mare der ideale Einstieg in eine Reihe von Bildbänden. Jedes Jahr soll künftig das Projekt eines mare-Fotografen in Buchform erscheinen, in derselben Qualität, die zum Markenzeichen von mare geworden ist.
Person Fotografien von Heike Ollertz