Im Kielwasser

Das Beste zum Schluss

Wracks als Riff

Ihre ausgedienten Panzer und Truppentransporter schickt die US-Army auf eine echte Friedensmission: Seit Beginn der neunziger Jahre kippt sie ihr Kriegsgerät vor der Atlantikküste und im Golf von Mexiko ins Meer, und zwar mit dem ausdrücklichen Segen der Umweltschützer und Fischer. Denn die Panzer – sorgfältig von Öl, Munitionsresten und anderen Schadstoffen befreit – machen sich ausgezeichnet als künstliches Riff. Die stählernen Kolosse erfreuen sich bei Fischen und Krustentieren großer Beliebtheit als Behausung und wecken außerdem den sportlichen Ehrgeiz von Tauchern. Entlang der Küste von Florida werben Tauchschulen neuerdings mit „spektakulärem Panzertauchen“ um ihre Kundschaft. In New Jersey können Tauchvereine die Wracks „adoptieren“ und ihnen eigene Namen geben. Das Verteidigungsministerium in Washington verzichtet für die Operation „Riff-Ex“ auf eine Stange Geld: Schrotthändler würden pro Panzer immerhin 2500 Dollar zahlen. Doch nach Auskunft des Pentagons eignen sich Säuberung, Transport und Versenkung von ein paar tausend Fahrzeugen hervorragend als „praxisnahes und anspruchsvolles“ Manöver für die Reserve-Einheiten. Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass Fische und Krebse davon profitieren. ka


Fallende Fracks

Handelt es sich um einen aufrichtigen Alarmruf aus Tierliebe? Oder um pures Heimweh der fern von zu Haus stationierten Soldaten von Royal Navy und Royal Air Force, die ihren Militärstandort in Frage stellen wollen? Oder will jemand nur weitere Argumente gegen einen neuerlichen Falklandkrieg sammeln? Britische Wissenschaftler jedenfalls wollen jetzt hartnäckigen Beobachtungen von Piloten und Marine-angehörigen nachgehen, nach denen auf den Falklandinseln die Pinguine immer dann umfallen, wenn sie eines Düsenjägers oder Armee-Hubschraubers ansichtig werden. Die Reports nerven das britische Verteidigungsministerium seit dem Krieg 1982. Die in London erscheinende Tageszeitung „Daily Telegraph“ berichtet nun, der britische Antarktisforscher Dr. Richard Stone wolle sich vier Wochen auf dem Patrouillenboot „Endurance“ einquartieren und Flugzeuge sowie das Verhalten der Pinguine auf Video bannen. Stone äußerte sich bereits skeptisch über seinen Arbeitsauftrag: „Ich halte das für einen Mythos von Stadtbewohnern. Flugzeuge können Pinguine sicher beeinflussen, aber sie schmeißen sie nicht um.“ Der Erste Offizier der Endurance dagegen hat beobachtet: „Die Pinguine schauen jedem Flugzeug hinterher, verlieren dabei die Balance bis sie schließlich hintüber umfallen.“ Stone will vor allem untersuchen, inwieweit das Brutverhalten der Tiere durch Flughöhen zwischen 500 und 2000 Metern gestört wird. ulk


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mare No. 24

No. 24Februar / März 2001

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