Im Kielwasser

Das Beste zum Schluss

Flutopfer

Tjark Evers war 21 Jahre alt und besuchte die Navigationsschule im ostfriesischen Timmel. Für die Weihnachtstage wollte er seine Eltern auf der Insel Baltrum besuchen. So ließ er sich am Morgen des 23. Dezember 1866 vom Festland in die nasskalte Dunkelheit hinausrudern. Im dichten Nebel stieß das Boot schließlich an sandiges Ufer – Baltrum, wie der Fährmann verkündete. Der junge Mann sprang von Bord und wanderte wohlgemut den Strand hinauf, während das Boot davonruderte. Augenblicke später be- merkte Tjark zu seinem Entsetzen, dass er nicht auf der heimatlichen Insel, sondern auf einer Sandbank ausgestiegen war. Doch es war schon zu spät, der Fährmann war bereits im dichten Nebel verschwunden und konnte seine Schreie nicht mehr hören. Am 3. Januar 1867 wurde auf der Insel Wangerooge ein mit einem Taschentuch umwickeltes Zigarrenkästchen gefunden, darin ein Brief an die Baltrumer Familie Evers: „Liebe Eltern, liebe Gebrüder und Schwestern, ich stehe hier auf einer Plat und muss ertrinken. Ich bekomme euch nicht wieder zu sehen und ihr mich nicht. Gott erbarme sich über mich und tröste euch.“ ts


Schlickschlitten

Wenn die Nordsee bei Ebbe das Watt freigibt und es an der Zeit ist, die Reusen nach Fischen und Krebsen zu durchsuchen, schwingen sich Fischer auf den Schlickschlitten. So heißt das Vehikel, das einen im Schlick nicht versinken, sondern darauf glitschen lässt. Zwei Meter misst das Gefährt, bestehend aus einem platten Boden und einer Haltestange. Mit einem Bein kniet der Schlickboarder, mit dem anderen Bein drückt er sich vom Boden ab. ts


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mare No. 35

No. 35Dezember 2002 / Januar 2003

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