Im Kielwasser

Das Beste zum Schluss

Säue für die Perle

Man erzählt sich auf Tahiti, dass in den Sechzigern von Zeit zu Zeit ein koreanischer Tunfischfänger zu einem entlegenen Atoll im Tuamotu-Archipel gekommen sei, unter Kennern gerühmt für die einzigartigen schwarzen Perlen, um dort Tauschgeschäfte zu betreiben. Regelmäßig ließ er sich von den Bewohnern die schönsten Perlen zeigen, um sie anschließend mit Lebensmitteln aus seinem Bordvorrat zu übervorteilen. Da die Insulaner von den Geschäften abhingen, willigten sie stets zähneknirschend ein. Eines Morgens war es wieder so weit. Die Dörfler waren schon alle versammelt, als der Kapitän seinen Tisch am Strand aufbaute, um sie über eben diesen zu ziehen. Plötzlich trat der Dorfälteste heran, in seiner Hand hielt er eine Schatulle. Barsch nahm der Kapitän das Kleinod entgegen, öffnete es, dann stockte ihm der Atem. Eine solche Perle hatte er noch nie gesehen. Makellos das Rund, überirdisch ihr Glanz, eine Farbe wie kostbarstes Platin. Der Kapitän befahl den Matrosen, vom Schiff zu holen, was der Alte begehrte. Immer wieder mussten sie zurück, nie war es genug. Am Ende stapelten sich die Säcke von Reis und Mehl, etliche Kanister Speiseöl, zwei Fässer Petroleum, Taschenlampen, Spiegel, Geschirr, Käfige mit Geflügel und die beiden Bordferkel. Dann waren alle zufrieden, der Kapitän legte ab, wissend, dass er das Geschäft seines Lebens gemacht hatte. Das Atoll feierte eine ganze Woche, bis alle Vorräte aus dem Tausch verzehrt waren. Einige Zeit später fuhr der Koreaner wieder in die Lagune ein. Zornesrot stürzte er an den Strand, riss die Schatulle auf und zeigte den Versammelten den Inhalt: die verrostete Perle. Der Älteste hatte sie aus dem Kugellager eines in der Lagune notgelandeten US-Bombers. kjs


Leitgedanke auf Leitwerken

Die Urahnen der heutigen Tahitianer, die Maori, brachen um 900 in ihren Kanus von den Inseln Raiatea und Tahaa auf, um neue Welten zu erschließen. Die Reise begann 200 Kilometer nordwestlich von Tahiti und endete schließlich nach langer Fahrt an den Ufern zweier großer, üppiger Flecken Erde. So wurden die Mao- ri die ersten Bewohner Neusee-lands – lange bevor Cook die Inseln für England einnehmen sollte. Air New Zealand fühlt sich der Maori-Kultur verbunden. Der Koru, das Symbol, das die Maschinen der Fluggesellschaft schmückt, ist ein altes Zeichen der Maori. Es erinnert an ein entrolltes Farnblatt und symbolisiert Erneuerung und Wachstum. Der Leitgedanke auf den Leitwerken: Das Zeichen wird im Flug über den Ozean in die Welt hinausgetragen, so wie es einst zu Wasser von fern her nach Neuseeland kam. zdb


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mare No. 42

No. 42Februar / März 2004

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