Im Kielwasser

Salzwasserkamel

Was hat ein Kamel mit einer Scholle gemein? Beide können unbeschadet Salzwasser trinken. Das Kamel sei das einzige Säugetier an Land mit dieser Fähigkeit, bei allen anderen würden die roten Blutkörperchen platzen, sagt Kamelexperte Oskar-Rüger Kaaden vom Institut für medizinische Mikrobiologie an der Universität München. Zudem hätten die Höckertiere eine spezielle Niere, die Trinkwasser aus dem Harn filtert, das Salz wird einfach ausgeschieden. So können auch die rund 1000 so genannten Salzwasserkamele der chinesischen Xinjiang-Region sowie der Wüste Gobi ihren Durst – mangels Frischwassers – ausschließlich an salzigen Tümpeln stillen. Womit geklärt wäre, dass das Kamel kein Wüstenschiff, sondern ein Wüstenfisch ist. ewi

Wüstenfisch

Bekanntlich darbt das Outback, Australiens wüstes Land, vor allem am Nass. Da hilft auch das „Dunmurra Wayside Inn“ nicht viel, die Kneipe auf dem Trockenen, gute 600 Kilometer vom Meer. Fällt hier etwas vom Himmel, dann ist es Staub und manchmal ein Meteorit. Oder es sind Fische. „Es war vor gut zehn Jahren“, sagt Steve Liebelt, der Besitzer, „sie kamen mit den Wolken, riesige Mengen, Zehntausende.“ Klein waren sie, aber lebendig. Am fernen Meer hatte ein Sturm getobt, ein Tornado brachte die vertriebene Fracht. Familie Liebelt klaubte, was aufschlug, zusammen und schüttete es in Badewannen. Restliches warf man in den hauseigenen Teich. „Silver Perch hieß die Art“, sagt Steve, „einige überlebten Wochen.“ Vielleicht, sagen die Experten, hat der Tornado die Fische aus dem Wasser geschlürft. Vielleicht auch nur den Laich, im Fluge dann entkroch die Brut den Eiern. Doch eigentlich wundert sich die Fachwelt noch immer, und Steve Liebelt hat seither einen Käscher neben dem Tresen. bra

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