In die Freiheit
In einem mustergültigen Akt zivilen Ungehorsams bot der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi vor 76 Jahren dem Britischen Empire die Stirn. Indiens Kolonialherren hatten das Monopol auf den Salzabbau und eine Wuchersteuer auf den Verkauf erhoben, die „ungerechteste, boshafteste aus der Sicht der armen Leute“, so der Bürgerrechtler. Sie verteuerte das Grundnahrungsmittel zu einem für die Massen unerschwinglichen Luxus. Gandhi erhob die täglich spürbare Belastung der Salzsteuer zum Symbol für den Kampf um die Freiheit. Am 5. April 1930, nach einem offiziell angekündigten Protestmarsch an Indiens Südküste in die Stadt Dandi – 325 Kilometer in 24 Tagen –, las er ein wenig Meersalz auf, das sich am Strand abgesetzt hatte. Dann verkündete er, so könne man überall kostenlos Salz beziehen. Obwohl dies bei Strafe verboten war, wiederholten Tausende Inder im ganzen Land die simple, bewusst gewaltfreie Geste. Sie wurden von den Briten blutig niedergekämpft. Doch auf Druck der entsetzten Weltöffentlichkeit fiel ein Jahr später das Salzmonopol. Und 1947 erlangte Indien die Unabhängigkeit von Großbritannien. mb
In unserer Haut
Als Physiologen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den Salz- und Wasserhaushalt von Astronauten im All untersuchten, machten sie eine überraschende Entdeckung: Die Weltraumfahrer schieden weniger Salz aus, als sie zu sich nahmen. Dies widerspricht jedoch der bis dahin gültigen Annahme, wonach der Körper jegliches Kochsalz, das ihm zugeführt wird, über Schweiß und Urin wieder abgibt. Um dieses Phänomen aufzuklären, untersuchte Martina Heer, Forscherin am DLR, das Blut und die Ausscheidungen von Probanden, die auf der Erde eine Ernährung mit unterschiedlichen Salzgehalten zu sich nahmen. Bis zu einer Tagesdosis von rund elf Gramm – was einer ausgewogenen Ernährung entspricht – verhielt sich der Stoffwechsel normal. Das heißt, die gesamte aufgenommene Salzmenge wurde auch wieder abgegeben. Aßen die Versuchsteilnehmer jedoch die dreifache Menge, verschwand ein Teil des Salzes. Möglicherweise wird es in der Haut gespeichert. Dafür sprechen Versuche mit Ratten, die an der Universität Erlangen durchgeführt wurden. Bekamen die Nager extrem salzige Kost, deponierten sie einen Teil des Natriumchlorids zwischen ihren Hautzellen. „Beim Menschen scheint der Speicherort ebenfalls in der Haut zu liegen“, erklärt Martina Heer. „Offensichtlich gibt es einen Schwerelosigkeitsfaktor, den wir bislang nicht kennen.“ broe
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