Starke, entfesselte, aber im Grunde gutmütige Männer, treu wartende oder verderbte, willige, aber nicht immer kostenlose Frauen, herzzerreißende Abschiedsszenen, dubiose Spelunken und fröhlich trällernde Seeleute, das Kino läßt kein Klischee aus, wenn es um die Hafenstädte dieser Welt geht. Aber auch die Literaten wollten sich dem angeblichen Ruch des Matrosenlebens oftmals nicht entziehen.
Oder sie setzten diese Bilder bewußt ein: Der Schriftsteller Blaise Cendrars (1887– 1961) gehörte zu jenen, die damit spielen. Mit 16 verließ der Schweizer seine Heimat und reiste fortan durch die Welt, an seinem eigenen Image bauend und sich selbst stilisierend. Er führte ein beneidenswert aufregendes Leben – oder ließ das die Zeitgenossen wenigstens glauben.
Die Textauszüge sind seinem 1944 geschriebenen Buch „Auf allen Meeren“ entnommen. Darin verknüpft Cendrars eigene Lebenserfahrungen mit der Szenerie von elf europäischen Hafenstädten. Der Band ist letztes Jahr erstmals auf deutsch im Lenos-Verlag erschienen.
Auch der Quedlinburger Dichter, Balladenschreiber und Maler Fritz Grasshoff (1913–1997) war fasziniert von der Halbwelt, von Hafenkneipen und Bordellen: „Halunkenpostille“ heißt denn auch sein Lebenswerk. In „Madame Goulou“ arbeitet Grasshoff mit dem Klischee der Tätowierung – einem fest im Seefahrermilieu verankerten Symbol. Zora del Buono
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