Ein Tyrann mit vielen Freunden

1973 putschte sich General Augusto Pinochet an die Macht. Die USA förderten seinen Aufstieg. Die Bundesregierung stand der Militärjunta anfangs äußerst verhalten gegenüber

In den 1970er-Jahren putschten sich Generäle in Uruguay, Chile, Argentinien und El Salvador an die Macht. In anderen lateinamerikanischen Staaten herrschten bereits Militärjuntas. Keine Diktatur galt als so brutal und straff organisiert wie die von General Augusto Pinochet. Nach dem Putsch vom 11. September 1973 prahlte der neue Präsident damit, dass sich ohne sein Wissen „in Chile kein Blatt bewegt“.

Gleich in den ersten Tagen und Wochen seiner Herrschaft wurden unzählige Menschen verhaftet, verschleppt und gefoltert. Neben dem berüchtigten Nationalstadion in Santiago de Chile, das drei Monate als Konzentrationslager diente, gab es 1200 Internierungszentren, darunter Provinzgefängnisse und Militärkasernen. Zudem wurden Hunderte Menschen auf vier Schiffe im Hafen von Valparaíso verschleppt: auf die Viermastbark „Esmeralda“ sowie die Frachter „Lebu“, „Andalién“ und „Maipo“. Allein auf der „Lebu“, so berichtete eine Kommission des Internationalen Roten Kreuzes, die am 1. Oktober 1973 an Bord gelassen wurde, waren zu jenem Zeitpunkt 324 politische Häftlinge interniert.

Während Pinochets Herrschaft verfolgten Militär und Geheimdienst vermeintliche und tatsächliche Regimegegner. 2095 Menschen wurden umgebracht, mindestens 27 000 politische Aktivisten festgenommen, darunter auch Kinder, 1102 Menschen verschwanden spurlos, eine Viertelmillion Chilenen floh ins Ausland.

Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 139. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 139

mare No. 139April / Mai 2020

Von Dirk Liesemer

Dirk Liesemer, Jahrgang 1977, freier Autor in München, hat schon viele Interviews geführt, aber kaum eines fand er so spannend, so bewegend wie das Gespräch mit Ulli Simon. Vorab hatte er dessen eindrückliches Buch Septembertage/Días de Septiembre gelesen, das 1998 mitsamt einer Musik-CD erschienen und antiquarisch erhältlich ist.

Mehr Informationen
Vita Dirk Liesemer, Jahrgang 1977, freier Autor in München, hat schon viele Interviews geführt, aber kaum eines fand er so spannend, so bewegend wie das Gespräch mit Ulli Simon. Vorab hatte er dessen eindrückliches Buch Septembertage/Días de Septiembre gelesen, das 1998 mitsamt einer Musik-CD erschienen und antiquarisch erhältlich ist.
Person Von Dirk Liesemer
Vita Dirk Liesemer, Jahrgang 1977, freier Autor in München, hat schon viele Interviews geführt, aber kaum eines fand er so spannend, so bewegend wie das Gespräch mit Ulli Simon. Vorab hatte er dessen eindrückliches Buch Septembertage/Días de Septiembre gelesen, das 1998 mitsamt einer Musik-CD erschienen und antiquarisch erhältlich ist.
Person Von Dirk Liesemer