Der dänische Frieden

Sandburgenbauen ist nur etwas für Kinder? Nein, es beschäftigt auch urlaubende Männer

Männer drehen im Urlaub schnell mal durch, nicht zuletzt beim Burgenbauen. Ich selber mache das nicht. Also, ich drehe schon mal durch, aber ich baue keine Burgen, ich baue überhaupt nichts, weil ich handwerklich ungeschickt bin und mir das alles zu nah an echte Arbeit herankommt. Und weil ich mal gesehen habe, wohin das führt, das Burgenbauen.

Vor drei Jahren verbrachte ich den Sommerurlaub mit meiner Familie in ­Dänemark, wo man, im Bestreben, den Urlaubern naturnahe Strände zu bieten, gänzlich auf Strandkörbe oder Liegen verzichtet. Auch Pommesbuden sucht man hier – fast – vergebens und findet sie nur in geringer Zahl und zudem in respektvollem Abstand zum Meer hinter den Dünen. Im Schneidersitz auf Decke oder Handtuch zu hocken kommt für mich nicht infrage, da kriege ich sehr schnell Rücken. Außerdem schlafe ich da gerne mal ein, und die Kinder bewerfen mich mit Sand, als wollten sie meine Beerdigung vorziehen. Von meiner Frau kommen dann so Kommentare wie: „Lasst es wie einen Unfall aussehen, wegen der Versicherung!“

Also musste ein Campingstuhl angeschafft werden. In einem einschlägigen Geschäft für Strandzubehör fand meine Frau für sich selbst ein sehr schönes blau-weiß gestreiftes Modell, während in meiner Größe nur einer vorrätig war, dessen Sitzfläche und Rückenlehne in einem Farbton gehalten war, den ich mal Kranker Flieder nennen möchte. Ich war skeptisch, aber meine Frau sagte: „Ach, wenn du drauf sitzt, sieht man nichts davon. Der Stuhl verschwindet komplett unter dir. Die Leute werden denken, der schwebt, der Typ. Nicht mal die Beine und die Armlehnen sieht man, wenn du …“
„Ist gut jetzt.“
„Ich wollte dich nur beruhigen.“


Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 123. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 123

No. 123August / September 2017

Von Frank Goosen und Pascal Cloëtta

Frank Goosen, Jahrgang 1966, lebt als Solokabarettist und Buchautor mit seiner Frau und den zwei Söhnen in Bochum. Sein letzter Roman Förster, mein Förster erschien 2016 im Verlag Kiepenheuer & Witsch.

Die Arbeiten von Pascal Cloëtta, Jahrgang 1975, kennen mare-Leser gut. Der Wahlhamburger illustriert unter anderem die Rubrik „Notizen einer Landratte“.

Mehr Informationen
Vita Frank Goosen, Jahrgang 1966, lebt als Solokabarettist und Buchautor mit seiner Frau und den zwei Söhnen in Bochum. Sein letzter Roman Förster, mein Förster erschien 2016 im Verlag Kiepenheuer & Witsch.

Die Arbeiten von Pascal Cloëtta, Jahrgang 1975, kennen mare-Leser gut. Der Wahlhamburger illustriert unter anderem die Rubrik „Notizen einer Landratte“.
Person Von Frank Goosen und Pascal Cloëtta
Vita Frank Goosen, Jahrgang 1966, lebt als Solokabarettist und Buchautor mit seiner Frau und den zwei Söhnen in Bochum. Sein letzter Roman Förster, mein Förster erschien 2016 im Verlag Kiepenheuer & Witsch.

Die Arbeiten von Pascal Cloëtta, Jahrgang 1975, kennen mare-Leser gut. Der Wahlhamburger illustriert unter anderem die Rubrik „Notizen einer Landratte“.
Person Von Frank Goosen und Pascal Cloëtta