Das blaue Telefon

Kommt der Regen aus dem Meer?
Stevie Bennikat, per E-Mail

Weltweit macht die Verdunstung von Wasser über den Ozea­nen den größten Teil an Niederschlag aus. Ein einzelnes verdunstetes Wasser­molekül verbringt durchschnittlich neun Tage in der Atmosphäre, ehe es als Niederschlag auf die Erde fällt. Zwar regnen 90 Prozent des verduns­te­ten Wassers wieder über den Meeren ab, dennoch erreichen zehn Prozent das Festland und sorgen für Regen, Schnee und Hagel. Der größte Teil des Regens in Europa stammt aus dem subtropischen Atlantik zwischen Afrika und Mittel­ame­rika. Dort wird das Wasser durch viel Sonneneinstrahlung schnell erwärmt und steigt als Wasserdampf auf. Das verduns­te­te Wasser wird dann von Windströmungen nach ­Europa getragen und bringt dort Niederschlag. Doch auch das Mittelmeer versorgt Europa mit Feuchtigkeit. Es liegt zwar weiter nördlich und bekommt weniger Sonneneinstrahlung ab als der äquatornahe ­Atlantik, erwärmt sich als Binnenmeer aber schneller. Ganz anders bildet sich Niederschlag in Regenwäldern nah am Äquator: Der Amazonas etwa erhält ein hohes Maß an Sonneneinstrahlung. Dies führt zu einer so starken Erwärmung, dass das Wasser direkt aus den Blättern der Pflanzen verdunstet. Dadurch wird die Luftfeuchtigkeit so lange erhöht, bis enorme Regenfälle das Wasser zurück in den Regenwald bringen.

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