Von Georges Simenon, den Besonderheiten des belgischen Sands und einem Moment der Erleuchtung
Als im Februar 1997 die letzte Fähre von Ostende nach Dover ablegte, endete in der belgischen Küstenstadt erneut eine Ära. Einst mondänes Seebad, war Ostendes äußerer Glanz nach dem Zweiten Weltkrieg dahin. Auch für Jochen Schimmang war die Stadt nur Transitstation auf der Reise nach England, bis er eines kalten Novemberabends als letzter Gast in einem Ostender Lokal so warm empfangen wurde, dass er fortan den Ort und seine bewegte Geschichte für sich entdeckte. So kann er von Friedrich Engels erzählen, der das Ostender Leben »sehr schluffig« fand, und von Georges Simenon, der hier zum ersten Mal das Meer erblickte. Schimmang kehrt im Café Leeshus und im Mu.ZEE ein, er beobachtet die Besonderheiten der Ostender Möwen und des belgischen Sands – und erlebt am Ostender Strand einen Moment der Erleuchtung.
„So kann Jochen Schimmang nun in dem schönen Band Mein Ostende von Georges Simenon erzählen und von Friedrich Engels, von Cafés und dem besonderen Sand – und von der Fähigkeit Ostendes, ein Refugium zu sein.“
Kieler Nachrichten
„Die stilistisch hochelegante Verflechtung der Stadtgeschichte mit der Erlebensgeschichte der Autors, der Begleitung einer Romangeburt aus dem Geiste verweisender Zitate und literarischer Erinnerungsbögen lassen eine so konzise leibhaftige Stadtgestalt entstehen, dass diese Stadt mit den Koordinaten 51° 13′ N, 2° 54′ O Welt wird."
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
"Es gibt in diesem Buch einiges zu entdecken, auch über Ostende hinaus."
Jochen Schimmang, geboren 1948, ist Schriftsteller und debütierte 1979 mit Der schöne Vogel Phönix. Zuletzt erschien sein Erzählband Adorno wohnt hier nicht mehr (2019). Außerdem arbeitet er als Übersetzer aus dem Englischen und übertrug u. a. Gabriel Josipovici, Gilbert Adair, Eli Gottlieb und für mare Sebastian Faulks’ Roman Der große Wahn (2017) ins Deutsche.