Zwei Novellen
OT: Les coquillages de Monsieur Chabre; La fête à Coqueville
Aus dem Französischen von Anne-Kathrin Häfner
Mit einem Nachwort von Kristina Maidt-Zinke
bedruckter Leineneinband mit Lesebändchen im offenen
Monsieur Chabre, beleibter Gatte der schönen Estelle, ersehnt nichts mehr, als endlich Vater zu werden. Als sein Arzt ihm den Genuss von Meeresfrüchten verschreibt, reist das Paar an die Atlantikküste. Dort soll Monsieur Chabres Wunsch tatsächlich wahr werden – doch Erfüllungsgehilfen sind weder Austern noch Garnelen, sondern ein junger Bretone namens Hector …
Die Fischer von Coqueville leben von jeher im Zwist: Zwei seit Jahrhunderten verfeindete Familien spalten die Gemüter der Gemeinde. Als der junge Delphin (ein Angehöriger der Mahé) sich unsterblich in Margot (eine Tochter der Floche) verliebt, scheint eine blutige Fehde unausweichlich. Aber dann spült die Flut geheimnisvolle Fässer an den Strand von Coqueville, und auf wundersame Weise liegen sich Menschen, die sich eben noch die Pest an den Hals wünschten, berauscht in den Armen.
Émile Zola, am 2. April 1840 in Paris geboren und am 29. September 1902 dort verstorben, gilt als Begründer des literarischen Naturalismus und einer der größten französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts. Berühmtheit erlangte er mit seinen großen Roman-Zyklen Les Rougon-Macquart, Trois Villes und Quatre Evangiles, doch seine Novellen zeugen davon, dass er auch die literarische Kurzform bravourös beherrschte.
Anne-Kathrin Häfner, 1967 geboren, studierte Germanistik und Romanistik in Frankfurt und war lange bei der Frankfurter Buchmesse tätig. Seit 2020 arbeitet sie als freie Lektorin und Übersetzerin aus dem Französischen und Spanischen.