Tipps und Adressen für Fans

Wer im Leuchtturm übernachten oder heiraten möchte oder einschlägige Literatur sucht: vier Seiten Service

Übernachten im Leuchtturm


Wicklow Head, Irland

Ein 23 Meter hoher, 220 Jahre alter achtkantiger Turm aus grauem Stein, darin Bad, Küche, Aufenthaltsraum und zwei helle Gästezimmer mit Messingbetten. Die meisten Möbel und der Fußboden sind aus kanadischem Redwood-Holz hergestellt. Atemberaubender Ausblick auf bewaldete Berge und das Meer. Das Feuer erlosch, als Mitte des 19. Jahrhunderts das Feuerschiff Wicklow Head den Betrieb aufnahm. 1997 wurde der Turm von Grund auf restauriert: Vermietet wird nur an Wochenenden für drei Nächte und nur der ganze Leuchtturm: für 870 Mark plus 35 Mark Versicherung.

The Irish Landmark Trust,
25 Eustace St, Dublin 2, Irland
Tel.: 00353/16 70 47 33, E-Mail: landmark@iol.ie,
Info: www.ipl.org/exhibit/light/IRE/OldWicklowHead.html

Harlingen, Holland

Ein riesiges Minihotel von 1920 für ganze zwei Personen in 24 Metern Höhe: neue sanitäre Einrichtungen, Panoramafenster, getrennte Schlaf- und Esszimmer. Ü/F und bewachter Parkplatz: 440 Mark.

Vuurtoren van Harlingen,
Voorstraat 34, NL-8861 BL Harlingen,
Tel.: 0031/517/41 59 11, Fax: 41 51 76,
Info: www.vuurtoren-harlingen.nl/leucht5.html

Maritim-Leuchtturm und -Hotel, Travemünde

Ein maritimer Scherz: Da steht der 32 Meter große, zweitälteste Leuchtturm Deutschlands nicht nur unter Denkmalschutz, sondern auch zu Füßen des höchsten deutschen Leuchtfeuers, das sich in 115 Meter Höhe auf der 35. Etage des Maritim-Hotels befindet. Den walzenförmigen alten Turm erbauten holländische Maurer 1539 aus Backstein. Die Feueranlage war in Betrieb, bis das Maritim-Hochhaus, 34-fach quergestreift im Schick der späten sechziger Jahre, 1972 vollendet wurde. So ist es mit 240 Zimmern das größte Hotel in einem Leuchtturm. Nostalgiker besuchen den alten Turm nebenan und in Lübeck das letzte Ostsee-Feuerschiff, die „Fehmarnbelt“. Ü/F im EZ ab 159 Mark, im DZ ab 222 Mark.

Maritim Strandhotel Travemünde,
Trelleborgallee 2, 23570 Travemünde,
Tel.: 04502/89-0, Fax: 89-20 20,
Info: www.maritim-hotels.de/deutsch/hotels/hotels/travemuende_strand.html

Leuchtturm Neuwerk, Deutschland

Der 45 Meter hohe Turm des ältesten deutschen Leuchtturms (aus dem Jahre 1310) ruht auf einem Fundament aus unverfugten Felsblöcken und ist die Sehenswürdigkeit der drei Quadratkilometer kleinen Insel. Drei Doppel- und zwei Einzelzimmer stehen zur Verfügung, dazu Etagenduschen und eine Turmschenke. Die Einrichtung ist einfach. Von der Aussichtsplattform 138 Stufen hoch hat man eine herrliche Sicht über das Wattenmeer. Ü/F: 95 Mark, bei zwei Nächten 85 Mark, bei dreien 75 Mark.

Leuchtturm Neuwerk, Antje Göttsche,
27499 Insel Neuwerk,
Tel.: 04721/290 78

Clare Island, Irland

Zwei seltsam niedrige Leuchttürme mit einem weißen Wärterhäuschen. Im älteren Leuchtturm befindet sich ein rundes Gästezimmer mit Seeblick, im zweiten die Schenke. Seit 1995 ist die Anlage ein Hotel. Aus zwei der fünf Gästezimmer im ehemaligen Wärterhäuschen blickt man über den Atlantik. Die Einrichtung ist englisch-plüschig. Die Mahlzeiten werden gemeinsam an einem großen Tisch eingenommen. Ü/F 112 Mark, Abendessen 50 Mark, Seminare bis zehn Personen.

Clare Island Lighthouse, Monica & Robert Timmermans,
Clare Island, Westport, Co. Mayo, Irland,
Tel.: 00353/984 51 20 , Fax: 69 84 51 22,
E-Mail: clareislandlighthous@tinet.ie,
Info: homepage.tinet.ie/~clareislandlighthous/
Buchungen: Shamrock Irland Reisen,
Tel.: 02331/866 82, Fax: 825 58

Saugerties, Hudson River, USA

Der Museums-Hotel-Leuchtturm liegt im Bundesstaat New York, etwa 180 Kilometer von der Mündung des Hudson River entfernt. Das einstöckige Gebäude von 1835 mit Satteldach und Turm ist geräumig. Der Verein der Leuchtturmfreunde restaurierte den Turm einschließlich des solarenergiebetriebenen Leuchtfeuers. Heute ist er ein Museum. In der Ferienzeit und an Wochenenden sind Bootsfahrten zum Lighthouse möglich. Besucher können Feste feiern und auch übernachten. Zwei Schlaf- und ein Wohnzimmer, Küche und Bad stehen zur Verfügung. Haustiere erlaubt, Rauchen verboten. Ü/F etwa 225 Mark.

Saugerties Lighthouse Conservancy Inc.,
P.O. Box 654, Saugerties, New York, 124 77-06 34 USA,
Tel.: 001/914/247 06 56,
Info: www.saugertieslighthouse.com/enter/geninfo.html

Sand Hills Lighthouse Inn, Michigan, USA

Der Leuchtturm ist in ein Wohngebäude integriert. So wohnt man zwar nicht direkt unterm Leuchtfeuer, dafür sind die Zimmer geräumig. Der 15 Meter hohe, kantige Turm ragt aus der Mitte von drei Gebäuden empor. Die Leuchtfeueranlage wurde 1919 in Betrieb genommen und 1954 still-gelegt. 1992 begannen die Renovierungs- und Umbauarbeiten, und 1995 wurde das ganzjährig betriebene Hotel eröffnet. Kein TV, kein Telefon, Haustiere und Rauchen sind verboten. Dafür haben die acht Doppelzimmer je ein Bad, zwei sogar Whirlpools und Balkone zum Lake Superior. Im Gemeinschaftsraum flackert des Abends Kaminfeuer. Sand Hills liegt in einer herrlichen Landschaft mit Wasserfällen sowie weiteren historischen Leuchttürmen: Copper Harbor und Eagle Harbor. Ü/F etwa 280 bis 415 Mark plus Steuern.

Sand Hills Lighthouse Inn, Bill Frabotta, Keeper,
Five Mile Point Road, P.O. Box 414, Ahmeek, MI 49901 USA,
Tel.: 001/906/337 17 44,
Info: www.bnbinns.com/sandhillslighthouse.inn

Tillamook Rock Lighthouse, Oregon, USA

Der weiße Leuchtturm thront auf einem von Brechern umtosten Fels im Pazifischen Ozean vor der Küste Oregons. 1869 erbaut, war der Turm ein Triumph der damaligen Baukunst. 1993 wurde der Bau von der heutigen Besitzerin Mimi Morisette restauriert und beherbergt nun ein kleines Museum und zwei einfache Doppelzimmer mit grandiosem Ausblick. Anders als im Internet verbreitet, gibt es hier weder Seebestattungen noch Urnenhalle. Mimi: „Natürlich ist es möglich, dass jemand die Asche seiner Großmutter aus einer Urne in den Pazifik streut. Aber wir singen nicht dazu.“ Preise auf Anfrage.

Tillamook Rock Lighthouse, Mimi Morisette,
P. O. Box 1958, Portland, Oregon, 97207 USA,
Tel.: 001/503/220 02 02,
Info: www.worldlights.com


Heiraten im Leuchtturm


Leuchtturm Roter Sand

Die schlechte Nachricht:

Wie die Denkmalschützer mitteilen, sind im Leuchtturm Roter Sand keine Übernachtungen und Tagesausflüge mehr möglich.

Leuchtturm Pellworm

Gemeinde Pellworm,
Uthlandestraße 2, 25849 Pellworm,
Tel.: 04844/189 40,
Fax: 04844/189 44

Alter Leuchtturm Wangerooge

Gemeinde Wangerooge,
Tel.: 04469/89-0,
oder Verkehrsverein,
Postfach 220,
26476 Wangerooge,
Tel.: 04469/9488-0,
Fax: 9488-99,
E-Mail: vvwev@t-online.de,
Info: www.wangerooge.com

Kap Arkona Rügen

Tourismusgesellschaft Kap Arkona,
Am Parkplatz, 18556 Putgarten,
Tel.: 038391/40 00, 41 90,
Fax: 400 20, 419117,
E-Mail: Kap-Arkona@t-online.de,
Info: www.kap-arkona.de, www.ruegen.de


Übernachten im Leuchtturmwärterhäuschen


Isle au Haut Lighthouse Station Maine, USA

Judi and Jeff Burke betreiben das Leuchtturmwärterhaus mit fünf Doppelzimmern.
P.O. Box 26, Isle au Haut, ME 04645 USA
Tel.: 001/207/367 22 61
DZ 570 Mark pro Nacht (inkl. Mahlzeiten und Fahrräder)
Info: www.cr.nps.gov/maritime/light/isleau.htm

Great Ormes Lighthouse Wales, Großbritannien

The Lighthouse, Marine Drive,
Great Ormes Head, Llandudno, Wales LL30 2XD, Großbritannien
Tel.: 0044/1492/87 68 19, Fax: 87 66 68
EZ 200 bis 230 Mark, DZ 365 Mark
E-Mail: enquiries@lighthouse-llandudno.co.uk
Info: www.lighthouse-llandudno.co.uk

West Point Lighthouse Prince Edward Island, Kanada

Museum, Restaurant und Hotel mit neun Doppelzimmern
c/o Manager Carol Livingstone
P.O. Box 429, O’Leary, Prince Edward Island C0B 1V0, Kanada,
Tel.: 001/902/859-36 05, Fax: -15 10
DZ 110 bis 188 Mark (plus Steuer)
Info: www.peisland.com/westpoint/light.htm


Für Nostalgiker zu besichtigen:


Dixon Hill Lighthouse, Bahama-Inseln, einer der letzten – wahrscheinlich vier – handbetriebenen und mit Petroleum befeuerten Leuchttürme der Welt

Dixon Hill, 1887 erbaut, steht auf dem Inselchen San Salvador nordöstlich der Bahama-Gruppe, den anderen Inseln weit vorgelagert und direkt an der Route New York – Panama. Sein Feuer ist 19 Seemeilen weit zu sehen. Als Lichtquelle dient immer noch Petroleum, das unter hohem Druck in einem Leuchtstrumpf verdampft wird – wie bei einer alten Gaslaterne. Um das Licht herum drehen sich auf einem kugelgelagerten Räderkranz zwei tonnenschwere Fresnel-Linsen. Das Getriebe muss wie bei einer Kirchturmuhr immer wieder mit einer ordentlichen Kurbel aufgezogen werden. Dabei zieht man ein schweres Gewicht im Turm hinauf. Alle vier Stunden muss das Uhrwerk aufgezogen, der Petroleumtank kontrolliert und immer wieder nachgepumpt werden. Ein technisches Fossil, gut geölt, poliert, funktionstüchtig. Besucher sind willkommen.


Für Fans zum Lesen:


„Leuchtfeuer“, das Fachblatt für Leuchtturmliebhaber

Ob als Briefmarke, Sonderstempel oder Hotel, ob in Venedig, Kangaroo Island, New York oder Neuwerk – alles, was Sie über Leuchttürme, Feuerschiffe und andere Seezeichen wissen wollen, erfahren Sie aus „Leuchtfeuer“. Seit 1992 informiert die Zeitschrift über das erhellende Thema, in drei Ausgaben pro Jahr und auf mindestens 40 Seiten zu 15 Mark pro Heft. Auch Sonderausgaben gibt es: Urlaub im Leuchtturm, Reisen zu Feuerschiffen oder philatelistische Neuigkeiten. Der Schreibtisch von Alleinredakteur Klaus Kern, der vor acht Jahren mit fünf Leuchtturm-Adressen begonnen hat, steht allerdings nicht in einem ausgedienten Turm, ja, nicht einmal am Meer, sondern in Rüsselsheim am Main. Warum? Kern: „Das frage ich mich auch.“ Nur mit dem Herzen ist er ständig an der See. Dafür sind seine Autoren, Informanten und Leser (meist in Personalunion) über die ganze Welt verstreut. Sie berichten über alles, was leuchtet oder geleuchtet hat. Sie fragen nach rätselhaften Vorgängen – und schon in der nächsten Ausgabe antwortet ein kundiger Mitleser. Eine illuminierte Gesellschaft, deren Texte manchmal nur Eingeweihten verständlich sind – schade. Aber so ist es nun einmal mit Menschen, die zu viel wissen.

Kontakt: Klaus Kern, Pestalozzistraße 28, 65428 Rüsselsheim, Info: home.t-online.de/home/Hans-Guenter.Spitzer/leuchtfeuer_uebersicht_frames.htm


Ausgewählte Literatur-Empfehlungen


Philip & Guillaume Plisson: „Phares Ouest“ – Bildband über die Türme an der französischen Atlantikküste. Von den Fotografen stammen auch die Aufnahmen ab Seite 42 in dieser „mare-“Ausgabe. Edition du Chêne, 240 Seiten, 105 Mark, erscheint im März auf Deutsch.

Ronald Glomb: „Die schönsten Leuchtturmgeschichten aus aller Welt“. Legenden, Erzählungen und Weisheiten. Husum Verlag, 240 Seiten, 29,80 Mark

Roland Paxton/Jean Leslie: „Bright Lights. The Stevenson Engineers 1752–1971“, Edinburgh 1999, 180 Seiten, 21,50 Pfund (ca. 72 Mark), verlegt und vertrieben von den Autoren, zu bestellen unter E-Mail: rolandp@civ.hw.ac.uk

„Das große Buch der Leuchttürme“, französischer Originaltitel: „Phares du Monde“, deutsch von Horst-Dieter Vogt. Vom Holzfeuer zum Satelliten, von Algerien über Italien, Irland bis China und Uganda; die geographischen Lagen, technische Daten, die Geschichten der Türme. Schöne Fotos auch von den arbeitenden Leuchtturmwärtern. Heel Verlag, Königswinter, Großformat, 166 Seiten, 80 Mark

Jean Guichard (Fotos), René Gast (Texte): „Les Phares, Enfers et Paradis“. Alte Drucke aus neu entdeckten Archiven, Großfotos, auch ungewöhnliche Innenaufnahmen der interessantesten europäischen Leuchttürme. Editions Ouest – France, Rennes, Großformat, 140 Seiten, 72,90 Mark

James Krüss: „Der Leuchtturm auf den Hummerklippen“, Carlsen Verlag 1999, 215 Seiten, 18 Mark

Andreas Greve: „Ein Leuchtturm geht auf Reisen“, Nord-Süd-Verlag 2000, 55 Seiten, 12,80 Mark

Enid Blyton: „Fünf Freunde auf dem Leuchtturm“, Bertelsmann Verlag, 189 Seiten, 15 Mark

Angelika und Bernd Fischer: „Bastionen des Lichts“. Fotos der Leuchttürme an der schottischen Atlantikküste. Vacat Verlag, 184 Seiten, 68 Mark

Lorraine Fouchet: „Der Leuchtturm von Sansibar“, Klassischer Krimi, Lübbe Taschenbuch Verlag, 347 Seiten, 14,90 Mark

Virgina Woolf: „Zum Leuchtturm“, Roman um zwei Ferienaufenthalte einer Familie und ihrer Freunde auf einer Hebrideninsel. Fischer Taschenbuch Verlag, 231 Seiten, 16,90 Mark

Erik Delfs: „Feuer an der deutschen Küste“, Reiseführer zu den Leuchttürmen an Nord- und Ostsee. Spannende Geschichten, eigenwillig gebaute Türme, besondere Standorte von Roter Sand bis zum – versteckten – Feuer auf Hallig Oland, mit vielen Farbfotos und Glossar. DSV Verlag, 231 Seiten, 46,80 Mark


Ausgewählte internet-Adressen:


Liste mit zahlreichen Links zu Leuchttürmen weltweit:
home.t-online.de/home/snoopy3.3/ltlink.htm

Deutsches Leuchtturm-Archiv:
www.leuchtturmpage.de/leuchtturmarchiv/index.htm

Die Gemeinschaft internationaler Leuchtturm-Enthusiasten:
www.lhdigest.com

mare No. 23

No. 23Dezember 2000 / Januar 2001

Von Peter Meleghy

Preise in ausländischen Währungen sind zum Wechselkurs von November 2000 umgerechnet. EZ: Einzelzimmer, DZ: Doppelzimmer, Ü/F: Übernachtung und Frühstück pro Person und Nacht, wenn nicht anders angegeben.
Dieser Beitrag erschien vor über 20 Jahren in mare. Einige Angaben haben sich mit großer Sicherheit verändert.

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Vita Preise in ausländischen Währungen sind zum Wechselkurs von November 2000 umgerechnet. EZ: Einzelzimmer, DZ: Doppelzimmer, Ü/F: Übernachtung und Frühstück pro Person und Nacht, wenn nicht anders angegeben.
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Person Von Peter Meleghy
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Person Von Peter Meleghy