Neuigkeiten aus der Welt der Meere

Von A wie Architektur bis Z wie Zoologie

Expedition
100 neue Tierarten entdeckt

Es ist eine wundersame Welt, auf die eine Expedition des ­Schmidt Ocean Institute vor der chilenischen Küste in Tausenden Metern Meerestiefe gestoßen ist. Bilder und Videos zeigen ein einzigartiges Ökosystem und bunte, zum Teil noch nie gesehene Lebewesen: Glasschwämme, Tiefseekorallen, Seeigel, Springkrebse. Mehr als 100 vermutlich bisher unbekannte Tierarten haben die Forscher dort in der Tiefsee entdeckt. „Die ­Expedition hat unsere Hoffnungen weit übertroffen“, sagt der Meeresbiologe und Expeditionsleiter Javier Sellanes von der chilenischen Universidad Católica del Norte. „Man geht immer davon aus, in diesen abgeschiedenen und wenig erforschten Gebieten neue Arten zu finden. Aber die Menge, die wir entdeckt haben, ist überwältigend.“ Möglich wurden die Bilder durch einen Unterwasserroboter, der zu Tauchgängen in bis zu 4500 Meter Tiefe fähig ist. Mit seiner Hilfe untersuchten die Forscher den Nazca- und den Salas-y-Gómez-Rücken, ein Unterwassergebirge, das sich mit einer Länge von rund 2900 Kilometern von der Küste Chiles bis nach Rapa Nui zieht. Die Seeberge – hier teils mehr als 3500 Meter hoch – bieten Tieren einen ganz besonderen Lebensraum. „In deren Ebenen ist das Meer normalerweise sehr tief und das Sediment am Boden weich“, erklärt Lilian Böhringer, Meeresbiologin am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. „In den Seebergen aber ist der Untergrund hart, sodass sich hier Lebewesen festhalten und ansiedeln können.“ Mit steigender Höhe dringt zudem mehr Licht durch, auch finden sich herabsinkende Stoffe, die manchen Arten als Nahrung dienen. „So kann sich in den Seebergen ein ganz anderes, vielfältigeres Ökosys­tem als in den Ebenen bilden“, so Böhringer. Ziel der Expedition war es, Daten für die mögliche Einrichtung eines internationalen Schutzgebiets zu sammeln. Rund 53 000 Quadratkilometer Meeresboden kartierten die Forscher, weitere Expeditionen sollen folgen. Geprüft wird nun auch, ob es sich bei allen vermuteten neuen Arten tatsächlich um bisher unbekannte Spezies handelt. cb


Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 164. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 164

mare No. 164Juni / Juli 2024

Aus der Redaktion

Aus der Redaktion

Mehr Informationen
Lieferstatus Lieferbar
Vita Aus der Redaktion
Person Aus der Redaktion
Lieferstatus Lieferbar
Vita Aus der Redaktion
Person Aus der Redaktion
Suchmaschine unterstützt von ElasticSuite