Im Kielwasser

Das Beste zum Schluss

Was kostet Manna-hatta?

Die Indianer witterten das große Geschäft. Für ein paar Morgen Sand und Gestrüpp wollten holländische Siedler ihnen Glasperlen, Muscheln und einige Messer aushändigen. Ohne zu zögern, schlugen die Algonquin-Indianer am 10. August 1626 in den Handel ein und gaben ihre Halbinsel Manna-hatta (Indianerwort für: „Platz des großen Rausches“) für den Gegenwert von 60 Gulden her. Gouverneur Peter Minuit meinte, sich dieses Schnäppchens rühmen zu können. Die niederländische Krone hatte den gewieften Kaufmann ein paar Jahre zuvor an die Spitze der Kolonie berufen. Ihre Gründung liegt im Jahr 1609, als Kapitän Henry Hudson im Auftrag der Niederländischen Westindien-Gesellschaft ein Lager am Ufer des später nach ihm benannten Flusses aufgeschlagen hatte. Bald nach Hudsons Ankunft errichteten niederländische Kaufleute dort zunächst die Handelsfestung Fort Orange, die mit dem Eintreffen von 30 Siedlerfamilien in New Netherlands umgetauft wurde. 1664 ist wieder der Zeitpunkt eines Tausches gekommen: Gouverneur Peter Stuyvesant räumte den Engländern unverzüglich das Feld und erhielt dafür sein Leben als Geschenk. Er verbrachte es damit, seine Grabinschrift zu dichten: „Tritt nicht zu feste in den Sand, denn hier liegt Peter Stuyvesant.“ berg


Sklavenbörse Wallstreet

Einmal im Jahr deckt ein Blumenmeer den Atlantik vor Coney Island. Tausende Menschen sind in Schweigen versunken. Trommelschläge hallen von weither; es sind 400, für jedes Jahr der Verschickung von Afrikanern einen. Sie erinnern an die „Middle Passage“, den zweiten Schenkel eines Handelsdreiecks: Von Europa aus Schnaps und Gewehre nach Westafrika; von dort mit Sklaven, nach Nord- und Südamerika; zurück nach Europa mit Tabak und Baumwolle. Die „Middle Passage“ dauerte bis zu drei Monate; zwei Millionen starben dabei an Hunger, Krankheit und Misshandlung. New York gehörte zu den großen Umschlagplätzen im Menschenhandel; an der Wallstreet gab es noch im 18. Jahrhundert einen Sklavenmarkt. jur


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mare No. 33

No. 33August / September 2002

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