Gezeiten. Bilder im Rhythmus der Natur

Die Natur in Bewegung zu sehen, sie nicht als etwas Statisches, sondern als etwas Dynamisches zu erfahren, das ist es, was den Londoner Fotografen Michael Marten seit Jahren dazu bewegt, sich mit Landschaften in Ebbe und Flut zu beschäftigen. In der Tradition der vergleichenden Fotografie dokumentiert er die dynamischen Veränderungen von Küstenstrichen durch die Gezeiten in ewigen Zyklen. Einem Hochwasser folgt nach sechs Stunden ein Tiefwasser, wieder sechs Stunden später eine neue Flut. Nicht nur das Meer verändert sich während dieser Vorgänge, viel mehr noch die Landschaft, an die es brandet. Sie erhält ein neues Angesicht, bis zur Unkenntlichkeit, wird umgewidmet, anderen Sinnes. Alte Stimmungen schwinden, neue entstehen, ohne Ende, ohne Anfang. Michael Martens Fotografien machen uns zu Betrachtern von rhythmischen natürlichen Metamorphosen, die uns vor allem diese Einsicht verschaffen: Was bleibt, ist die Veränderung. zdb