Vergriffen

Wasserwelten

340 Seiten
ISBN: 978-3-86648-073-5
Erscheinungsdatum: 17.09.07
20,00 €
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„In trüber Voraussicht erkannte ich, daß ich meine Höchstleistung auf dem Wasser vollbringen würde.“ Siegfried Lenz

Siegfried Lenz, der mit seinem Roman Deutschstunde Weltruhm erlangte, ist nicht nur einer der letzten großen Geschichtenerzähler – er ist auch ein Schriftsteller des Meeres: Strände, Häfen, Inseln, Küsten, Fjorde, große und kleine Schiffe sind die Schauplätze seines Werks; sein Personal besteht aus Fischern, Anglern, Tauchern, Matrosen, Hafenarbeitern, Schauerleuten. Siegfried Lenz’ Bücher sind ohne das Wasser nicht denkbar: Wie alle Wasserläufe der Welt führt auch der Strom seines Erzählens am Ende unfehlbar zum Meer, als folge er einem verborgenen Gesetz. Hanjo Kesting hat als Radiomann Lenz’ Schaffen ein Leben lang begleitet und kennt dessen Werk wie kaum ein Zweiter; so kann es nicht überraschen, dass er die besten und schönsten Meerestexte des großen Erzählers zusammengetragen hat – und dabei auch auf viel bisher Unveröffentlichtes gestoßen ist.
„Der Mann fühlte, wie eine eigentümliche Unruhe ihn ergriff, der Wunsch, an das Wrack zu gelangen, das kaum zwanzig Meter unter ihm lag und groß war, schwarz und unbekannt. Er war allein auf dem Strom, und er ließ sich mehrmals über die Stelle treiben, wo das Wrack lag, aber er konnte nichts erkennen. Er wußte nur, daß es da war, ein Wrack, das nur er allein kannte. Die anderen Wracks, die im Strom gelegen hatten, waren längst gehoben oder unter Wasser gesprengt worden: was er wußte, wußte er allein.“

Siegfried Lenz

Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, zählt zu den bedeutendsten und meistgelesenen Schriftstellern der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main und der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zuletzt erschien zu seinem 80. Geburtstag die autobiographische Essaysammlung Selbstversetzung.

Siegfried Lenz